Berliner Linke warnt vor neuen Privatisierungen
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie beiden Vorsitzenden der Berliner Linksfraktion, Anne Helm und Tobias Schulze, warnen davor, unter dem Druck der massiven Sparzwänge Landeseigentum zu veräußern. "Wir befürchten, dass auch die Privatisierungsdebatten wieder auf den Tisch kommen werden", sagte Helm dem "Tagesspiegel".
Schulze, der dem Senat vorwarf, zu langsam auf die sich abzeichnende
Haushaltskrise zu reagieren, warnte ebenfalls: "Die Koalition diskutiert
zwar über Transaktionskredite, kommt damit aber viel zu spät. Und weil
das so ist, drohen auch Privatisierungen. Das wäre verheerend", erklärte
Schulze.
Helm appellierte an den schwarz-roten Senat, "auf
Olympiaträume, eine Bezahlkarte für Geflüchtete und den Zaun um den
Görli" zu verzichten. "Anders als Schwarz-Rot würden wir nicht als
Erstes das kostenlose Schulessen infrage stellen oder bei den Hilfen für
Kinder oder Menschen mit Behinderungen kürzen", erklärte Helm und
nannte darüber hinaus "die überdimensionierte und ungenutzte
Wohnungsbauförderung" als Einsparpotenzial.
Schulze, der erst
seit Anfang Juni Teil der Fraktionsspitze ist und seinen Vorgänger
Carsten Schatz ersetzt hatte, blickt angesichts der anstehenden
Sparmaßnahmen sorgenvoll in die Zukunft: "Ich glaube, vielen Leuten ist
noch gar nicht so bewusst, dass wir vor einer riesigen
Infrastrukturkrise stehen, die Schulen und Kitas, die Wissenschaft, aber
auch den ÖPNV, Krankenhäuser und die Verwaltung betrifft und vor der
Frage, ob deren begonnene Sanierung jetzt abrupt gestoppt wird",
erklärte er. "Einen Abbruch, wie er nun droht, können wir uns nicht
leisten", ergänzte Schulze.
Quelle: dts Nachrichtenagentur