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Halbzeitbilanz durchwachsen: Note Drei minus für die Große Koalition - Ulla Schmidt Schlusslicht im Kabinett

Archivmeldung vom 03.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Knapp zwei Jahre nach der Bundestagswahl ziehen die Wählerinnen und Wähler eine durchwachsene Halbzeitbilanz für die Große Koalition. Sehr gute Noten erhält das Regierungsbündnis für seine Außen-, Wirtschafts- und Klimapolitik, sehr schlechte Bewertungen erfährt es bei den Themen soziale Gerechtigkeit, Kranken- und Rentenversicherung.

Würde die Große Koalition eine Schulnote für ihre gesamte bisherige Arbeit bekommen, so erhielte sie von den Wählerinnen und Wählern eine 3,4, das ist eine Drei minus. So sagen im aktuellen ARD-DeutschlandTrend 84 Prozent der Bundesbürger, dass es der Großen Koalition gelungen sei, Deutschland angemessen in der Welt zu vertreten. 70 Prozent finden, sie habe bessere Bedingungen für Unternehmen und Wirtschaft geschaffen. Und 66 Prozent sind der Ansicht, sie habe sich erfolgreich für den Klimaschutz eingesetzt. Negativ dagegen schätzen die meisten Befragten ihr Engagement für mehr Gerechtigkeit ein:

So sagen nur 29 Prozent, die Große Koalition habe dafür gesorgt, dass es in Deutschland gerechter zugeht. Fast ebenso viele (28 Prozent) finden, dass sich das Bündnis für die Interessen der Arbeitnehmer eingesetzt habe. Außerdem sind nur 20 bzw. 19 Prozent der Meinung, dass die Große Koalition das System der gesetzlichen Krankenversicherung zukunftsfähig gemacht bzw. dafür gesorgt habe, dass die Rente langfristig gesichert ist. Für diese Umfrage im Auftrag der Tagesthemen hat Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.

Der Wunsch nach einer Fortsetzung des schwarz-roten Bündnisses über die nächste Bundestagswahl hinaus fällt insgesamt gering aus: Lediglich 35 Prozent sind dafür, dass Union und SPD auch nach 2009 gemeinsam weiterregieren. Die Mehrheit (58 Prozent) ist dagegen.

Das beliebteste Mitglied des Bundeskabinetts ist Kanzlerin Angela Merkel. Mit ihrer Arbeit sind wie im Vormonat 75 Prozent der Bundesbürger zufrieden. Auf Platz zwei der beliebtesten Bundesminister kommt Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der mit einer Zustimmung von 70 Prozent (+1 im Vergleich zum Vormonat) den höchsten Wert erreicht, den Infratest dimap je für ihn im ARD-DeutschlandTrend gemessen hat. Mit der Arbeit von Ursula von der Leyen sind 61 Prozent einverstanden (+2), womit die Familienministerin das drittbeliebteste Kabinettsmitglied ist. Umweltminister Sigmar Gabriel kann seinen Sympathiewert deutlich ausbauen, legt im Vergleich zum Vormonat sechs Punkte zu und steht mit einer Zustimmung von 53 Prozent an Platz vier im Kabinett. Auch für ihn ist das der höchste je im ARD-DeutschlandTrend ermittelte Wert. Die drei Schlusslichter des Kabinetts sind Wirtschaftsminister Michael Glos, mit dessen Arbeit 37 Prozent zufrieden sind (-2), Bildungsministerin Annette Schavan (36 Prozent) und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Mit ihrer Arbeit sind nur noch 19 Prozent der Bundesbürger zufrieden, das sind drei Punkte weniger als im Februar.

In der Sonntagsfrage, erhoben von Montag bis Mittwoch unter 1.500 Befragten, kommen Union und SPD wie im Vormonat unverändert auf 38 bzw. 28 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und erreicht in dieser Woche neun Prozent. Die Grünen legen einen Punkt zu und stehen bei elf Prozent. Die Linke bleibt unverändert bei elf Prozent.

Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.500 Befragte - Erhebungszeitraum: 30. bis 31. Juli 2007; Sonntagsfrage: 30. Juli bis 01. August 2007 - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Quelle: Pressemitteilung ARD

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