SPD kritisiert FDP in Debatte um schärfere Regeln beim Bürgergeld
Archivmeldung vom 31.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD-Bundestagsfraktion hat Forderungen des Koalitionspartners FDP nach weiteren Verschärfungen der Bürgergeld-Regeln scharf kritisiert. "Nach einer so kurzen Zeit zu sagen, das Bürgergeld hätte die Erwartungen nicht erfüllt, ist nicht seriös", sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Rosemann, der "Rheinischen Post".
Die Mehrheit der Wissenschaftler halte die Reform nach wie vor für
richtig. "Die ideologischen Debatten beim Bürgergeld müssen aufhören,
stattdessen muss die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt im
Fokus stehen. Wir wissen aus der Bürgergeld-Statistik, dass die Gruppe
der Arbeitsunwilligen sehr klein ist. Wenn sich die Debatte nur auf
diese Menschen konzentriert, führt das am eigentlichen Problem vorbei:
25 Prozent der Bürgergeldberechtigten haben keinen Schulabschluss, 75
Prozent keinen verwertbaren Berufsabschluss, über die Hälfte hat
gesundheitliche Probleme, überproportional viele sind Alleinerziehende."
Dies seien die Vermittlungshemmnisse, die abgebaut werden müssten. "Und
dafür muss der Finanzminister eine ausreichende Finanzierung zur
Verfügung stellen", forderte Rosemann.
Die Vorschläge der
Regierung zur Verschärfung der Regeln würden von der Fraktion geprüft.
"Kern des Bürgergelds ist das gezielte und individuelle Fördern von
erwerbslosen Menschen, damit sie wieder nachhaltig in Arbeit kommen. Das
ist der Anspruch, nach dem wir als Abgeordnete die geplanten Maßnahmen
im Haushaltsentwurf zum Bürgergeld beurteilen und auf ihre
Sinnhaftigkeit und Wirkung überprüfen werden", sagte Rosemann.
"Außerdem
sind aus dem Koalitionsvertrag noch einige Punkte beim Bürgergeld nicht
oder nur teilweise umgesetzt, zum Bespiel bessere
Hinzuverdienstregelungen und eine Weiterentwicklung des sozialen
Arbeitsmarkts. Wir arbeiten darauf hin, dass auch diese Vorhaben noch in
der aktuellen Legislatur umgesetzt werden", kündigte Rosemann an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur