Grünen-Politikerin Aminata Touré: "Politik ist ein männerdominierter Raum"
Archivmeldung vom 02.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićPolitik sei "ein männerdominierter Raum", sagt Grünen-Politikerin Aminata Touré in der aktuellen Ausgabe des stern-Podcasts "Die Boss". "Es ist wichtig auch als Frau, wenn man Lust und Bock dazu hat, ihn zu beanspruchen." Die Schleswig-Holsteinerin Touré ist mit 28 Jahren die jüngste Vizepräsidentin eines deutschen Landtags und auch die erste Person of Color in diesem Amt.
Sie empfinde ihre Arbeit als Privileg, sagt sie, sie verlange ihr aber auch Einiges ab. "Das ist ehrlich gesagt das Krasseste an dem Job: das Gefühl von Verantwortung", sagt Touré. "Ich fühle diese Last schon ganz stark." Beim Abschalten helfen ihr Hiphop und RnB. Auf Simone Mennes Frage, wie der Titel ihrer Biographie einmal lauten könnte, antwortet sie dann auch mit einem Satz aus einem Song des Rappers Megaloh: "Warum sollte ich vergessen, wo ich herkomme?".
Angesprochen auf einige Women of Color, die gerade weltweit Schlagzeilen machen wie die Präsidentin der Welthandelsorganisation Ngozi Okonjo-Iweala oder die US-Lyrikerin Amanda Gorman, sagt Touré: "Es ist total schön, das zu sehen. Denn ich weiß, dass es superviele Kids of Color gibt, die jetzt mit diesem Bild aufwachsen." Als sie ein Kind war, seien People of Color noch viel weniger dargestellt worden in Fernsehen, Film und Politik. Ihr persönliches Vorbild sei immer ihre Mutter gewesen, später in der Politik beispielsweise Barack Obama.
Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)