Von Dohnanyi: Regierungen ohne AfD-Beteiligung "Hauptziel"
Archivmeldung vom 28.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Urgestein Klaus von Dohnanyi erklärt seine Unterstützung für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auch mit dem Ziel, einen Triumph der AfD bei den anstehenden Ost-Landtagswahlen verhindern zu wollen.
In Sachsen, Thüringen und Brandenburg sehe es ausweislich der Umfragen
so aus, als könne dort ohne die AfD keine Regierung gebildet werden.
"Und da habe ich mir gedacht: Die Sahra Wagenknecht, die schafft eine
Position, in der mit ihr eine Regierung gebildet werden kann, die nicht
die AfD einbezieht. Das ist mein Hauptziel", sagte Dohnanyi der "Welt".
Die
Partei sieht er als Bedrohung: "Es gibt in der AfD wirkliche Nazis, wie
man an Herrn Höcke und solchen Leuten sieht. Und solange das so ist,
ist die AfD auch gefährlich."
Dohnanyi, SPD-Mitglied seit 1957
und unter anderem früherer Erster Hamburger Bürgermeister sowie
Bundesbildungsminister unter Willy Brandt, hatte Mitte Juli gegenüber
den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärt, er unterstütze fortan das
BSW - unter anderem, weil er mit der Ukraine-Politik von Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) nicht einverstanden sei.
Gegenüber der "Welt"
wirft Dohnanyi der Bundesregierung vor, zu wenig getan zu haben, um den
russischen Angriffskrieg zu verhindern oder ihn schnell zu beenden. "Die
SPD hat es trotz meiner ausdrücklichen Warnung versäumt, vor Beginn des
Krieges Verhandlungen mit Russland zu führen."
Auch Politiker
der beiden anderen Ampel-Parteien kritisierte er. Über Außenministerin
Annalena Baerbock (Grüne) sagte er, er habe "nicht das Gefühl, dass sie
die größeren Zusammenhänge auch nur einigermaßen durchschaut".
FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann setze auf
Waffen, "aber ihr fehlt die zweite Dimension von Sicherheitspolitik,
nämlich Verhandlungen und die Kenntnis der Interessen des Gegners". Den
aktuellen ukrainischen Vorstoß in die russische Region Kursk hält
Dohnanyi für "völkerrechtlich okay". Es sei dennoch ein "Skandal, dass
Deutschland deutsche Panzer auf russischem Boden finanziert".
Quelle: dts Nachrichtenagentur