Agrarminister Özdemir jetzt für Entlastung bei Lebensmittelpreisen
Archivmeldung vom 18.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) regt nun eine Entlastung bei den Lebensmittelpreisen an. "Längst nicht jeder hat ein Auto oder ist darauf angewiesen, aber jeder muss sich ernähren, darauf sind alle angewiesen", sagt Özdemir dem "Spiegel".
"Deshalb
muss man schon fragen, ob eine Entlastung hier nicht zielgerichteter
ist als beim Benzinpreis und allen zugutekommt, insbesondere denjenigen,
die wirklich Not leiden." Der Staat könne nicht alle Kosten des Kriegs
auffangen: "Unsere staatlichen Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen,
können die Folgen des Krieges nicht ungeschehen machen, höchstens
abfedern. Das gehört zur Wahrheit dazu." Hintergrund sind steigende
Preise für Gas und Sprit, aber womöglich auch für Lebensmittel, weil die
Ukraine und Russland wichtige Exporteure von Getreide, Ölen und
Düngemitteln sind.
Er werde nicht über die Höhe von
Preissteigerungen spekulieren, sagte Özdemir. "Man muss auf jeden Fall
davon ausgehen, dass manche Lebensmittel teurer werden." Özdemir
kritisierte die Forderung, Spritpreise zu senken, was etwa
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagen hat. "Hilfen
müssen aufrichtig und effektiv sei - ich habe nicht den Eindruck, dass
das für jeden Vorschlag gilt, der gerade gemacht wird", sagte der
Agrarminister. "Ich bin verwundert, dass es immer heißt, der Markt
regelt das schon, also für Energie, Lebensmittel, Wohnen - nur nicht für
Sprit."
Die, die am lautesten riefen, seien nicht automatisch
am meisten in Not, sagt Özdemir. "Wir können nicht mit dem Füllhorn
durchs Land gehen, sondern müssen zielgerichtet helfen." Noch Ende
letzten Jahres hatte Özdemir angekündigt, in Deutschland höhere Preise
für Lebensmittel und Agrarprodukte durchsetzen. "Es darf keine
Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den
Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten
das Klima", hatte er damals gesagt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur