Oberstleutnant a.D. Rose: Seit Gründertagen hat die Truppe ein »Haltungsproblem«
Archivmeldung vom 11.05.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Militärexperte Jürgen Rose zeigt sich wenig überrascht von Bundeswehrsoldaten mit einer extrem rechten Einstellung. "Schon seit Gründertagen leidet die Bundeswehr an 'Führungsschwäche' und 'Haltungsproblemen', stand doch den alten Kämpfern der Wehrmacht und Waffen-SS aus der Aufbaugeneration der Sinn stets nach einer 'optimierten Wehrmacht' statt nach einer Armee in der und für die Demokratie", schreibt der Oberstleutnant a.D. in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland".
Vor allem nach dem Kalten Krieg, als die Bundeswehr in eine sogenannte Einsatzarmee umgewandelt wurde, hätten die "Traditionalisten" Morgenluft gewittert. "Schritt für Schritt setzte die politische und militärische Führung unter der Devise 'Kampfmotivation' in der Bundeswehr ein traditional geprägtes, wehrmachtinspiriertes militärisches Selbstverständnis durch", so das Vorstandsmitglied der kritischen SoldatInnenvereinigung »Darmstädter Signal«.
Würden sich diese faschistoiden Umtriebe in der Truppe sowie in Politik und Gesellschaft durchsetzen, wären dieses Land und seine Streitkräfte erneut dort angekommen, "wo unsere Vorväter schon einmal standen: tief im Morast der deutschen Geschichte".
Quelle: neues deutschland (ots)