Hambacher Forst: NRW-Verfassungsschutzchef macht linksradikale Gruppen für gewalttätige Proteste verantwortlich
Archivmeldung vom 27.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttIm Zusammenhang mit den Protesten gegen die Rodung des Hambacher Forstes verfolgen die Sicherheitsbehörden in Nordrhein-Westfalen besorgt eine zunehmende Allianz zwischen friedlichen Umweltschützern und linksradikalen Gruppierungen. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" von Staatsschützern in NRW erfuhr, ziehen am Hambacher Forst auch extremistische Gruppen wie die "Interventionistische Linke" (IL) im Hintergrund die Fäden der Proteste.
Nach Auffassung von Burkhard Freier, Chef des Landesamtes für Verfassungsschutz NRW, interessiert Gruppierungen wie die IL "nicht der Klimawandel, sondern einzig und allein der Systemwechsel."
Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) handelt es sich bei der IL "um die mobilisierungsstärkste Organisation im Linksextremismus. Sie betreibt eine erfolgreiche Radikalisierungsstrategie, die sie gezielt in ihrer Bündnisarbeit einsetzt." Ein wesentliches Merkmal ihrer Kampagnen sei "der Verzicht auf die offene Propagierung von Gewalt, um auch Nicht-Extremisten für ihre Positionen zu gewinnen". Noch Ende Juni warnte das BfV in dem Zusammenhang vor einer rasanten Zunahme linksextremistischer Gewalttaten. Zwischen 2012 und 2017 stieg die Zahl der Fälle um 88 Prozent auf 1648. Auch das "gewaltorientierte Personenpotenzial" im linksradikalen Spektrum sei im selben Zeitraum um gut ein Viertel auf 9000 Extremisten gewachsen.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)