Kritik an Bundespräsident Köhler wegen Sponsoring
Archivmeldung vom 27.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundespräsident Horst Köhler (CDU) gerät wegen seines Umgangs mit Sponsorengeldern in die Kritik. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, weigert sich der Bundespräsident, die Namen aller Sponsoren offen zu legen, die im Jahr 2006 sein Sommerfest finanzierten.
Weil die Geber ihre "Zustimmung" verweigert hätten,
hält Köhler unter anderem den Namen eines Gönners unter Verschluss,
der laut offizieller Liste Sponsoring im Wert von 25000 Euro
leistete. Zu den vom Präsidialamt offiziell genannten Sponsoren des
Sommerfestes im Jahr 2006 gehörten Dresdner Bank und der
Energiekonzern Vattenfall mit je 50 000 Euro.
Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (Linkspartei)
kritisierte Köhlers Weigerung, alle Sponsorennamen zu nennen. "Das
hat mehr als ein Geschmäckle", sagte sie dem stern. "Man könnte den
Eindruck haben, Repräsentanten des Staates seien käuflich."
Nach Informationen des stern wurde die Bundesregierung auch beim G8-Gipfel in größerem Umfang von Sponsoren unterstützt. Die Firmen Alcatel-Lucent und Nextiraone stellten dort "Hardware für Telekommunikationsdienste" im Wert von 142 894 Euro zur Verfügung. Bereits zuvor ließ sich Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) von BMW den 34000 Euro teuren Fahrdienst bei den Klimaschutz-Beratungen der G8-Umweltminister im März in Potsdam sponsern. Und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) erlaubte den Kraftwerksbetreibern Vattenfall und RWE eine so-genannte "Kraftwerkskonferenz" der G8-Minister im Wert von 9000 Euro zu unterstützen.
Quelle: Pressemitteilung stern