Lauterbach hält SPD-Forderungen wegen Glyphosat für "grundfalsch"
Archivmeldung vom 29.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach hat seine Parteifreunde ermahnt, sich mit politischen Forderungen zurückzuhalten. "Es ist der Situation nicht angemessen, nach dem Glyphosat-Alleingang jetzt mit Forderungen zu reagieren", sagte Lauterbach der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
"Wir sind nicht auf einem Basar und dürfen kein politisches Geschacher nach dem Motto ,Auge um Auge' betreiben", fügte er hinzu. Seitens der SPD einen Preis für den Missbrauch der Geschäftsordnung zu fordern, halte er für grundfalsch. "Insgesamt täte die SPD gut daran, sich jetzt nicht mit politischen Forderungen selbst zu überbieten", sagte Lauterbach. Stattdessen müsse es um die Sache gehen. "Wir müssen schnellstmöglich zu einem nationalen Glyphosat-Verbot kommen. Unabhängig von der Form einer möglichen Zusammenarbeit mit der Union gehört das zwingend auf die Tagesordnung", sagte der Fraktionsvize.
Zudem warnte er vor einem Machtverlust der Kanzlerin. "Mit Blick auf die gescheiterten Jamaika-Sondierungen und Schmidts Glyphosat-Alleingang stellen wir fest, dass die Autorität der Kanzlerin bröckelt", sagte Lauterbach und fügte hinzu: "Das darf bei uns keine Schadenfreude hervorrufen. Eine intern geschwächte Angela Merkel macht mögliche Einigungen mit uns in den bevorstehenden Gesprächen unwahrscheinlicher." In eine große Koalition würde die SPD nach seinen Worten aber nur als "Ultima Ratio" vor Neuwahlen gehen.
Quelle: Rheinische Post (ots)