Kubicki offen für Debatte über Abschaffung des Asylrechts
Archivmeldung vom 19.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki hat Sympathien für die Forderung des brandenburgischen Innenministers Michael Stübgen (CDU) geäußert, das bestehende Asylrecht abzuschaffen.
"Ich halte diesen Vorschlag jedenfalls nicht von vornherein für falsch
oder indiskutabel", sagte Kubicki dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).
"Wir haben immer gesagt, dass wir über sachdienliche Vorschläge, die nur
mit einer Verfassungsänderung umsetzbar sind, diskutieren werden." Wenn
hiermit sowohl der humanitäre Schutz als auch die Beachtung der
staatlichen Kapazitätsgrenzen besser als mit der bisherigen Regelung in
Einklang gebracht werden könnten, "wäre dies allemal eine ernsthafte
Debatte wert".
Kubicki zeigte sich auch offen für den Vorschlag
Stübgens, die deutschen Beziehungen zu Syrien zu normalisieren, um
verstärkt Rückführungen abgelehnter Asylbewerber in das Land zu
ermöglichen. "Wir müssen uns grundsätzlich von dem infantilen Gedanken
verabschieden, dass wir unsere Interessen im Ausland angemessen
vertreten können, indem wir ausschließlich mit demokratischen Staaten
reden", sagte Kubicki.
"Wenn die Ziele der signifikanten
Verringerung der Flüchtlingszahlen sowie der Abschiebung nach Syrien
mittels einer Umgehung von Präsident Assad erreichbar sind, indem wir
zum Beispiel mit den Autoritäten im kurdisch kontrollierten Nordosten
Syriens sprechen, sollten wir dies aber selbstverständlich prioritär
versuchen."
Deutliche Kritik äußerte Kubicki in diesem
Zusammenhang an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Die bisherige
Linie der Ministerin "hat uns jedenfalls in dieser Frage nicht
sonderlich weit gebracht - bisher kenne ich keinen umsetzbaren und
ausreichend wirkungsvollen Vorschlag, der darauf hindeutet, dass sie
überhaupt eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen aus Syrien erreichen
will", sagte er. Kubicki wies zudem darauf hin, dass mehrere
EU-Partnerländer, darunter Österreich, Tschechien oder Italien, vor
Kurzem eine Verbesserung der Beziehungen zu Syrien angemahnt hätten, vor
allem um die Flüchtlingszahlen zu reduzieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur