Niedersachsen will Abschiebeablehnung von Asylbewerbern tolerieren
Archivmeldung vom 22.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie niedersächsische Landesregierung will die Weigerung von ausreisepflichtigen Asylbewerbern, sich in ihr Heimatland abschieben zu lassen, ab sofort problemlos tolerieren.
Das berichtet die "Bild-Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe unter
Berufung auf ein Schreiben der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen an
die Bundespolizei am Flughafen Düsseldorf vom 26. Juli 2024. Darin heißt
es demnach: "Wenn sich der Betroffene weigert, in das Flugzeug zu
steigen bzw. auf eine andere Art versucht, sich der Abschiebung zu
widersetzen (aktiver/passiver Widerstand), kann dieser auf freien Fuß
gesetzt werden und eigenständig zu der ihm zugewiesenen Unterkunft
zurückreisen."
Bei der Bundespolizei stößt die Ansage auf massive
Kritik. Ebenfalls der "Bild" sagte der stellvertretende Vorsitzende der
Bundespolizei-Gewerkschaft (DPolG), Manuel Ostermann: "Unser
Rechtsstaat wird ad absurdum geführt, wenn sich Migranten durch passiven
oder aktiven Widerstand einer Abschiebung entziehen können. Das Ganze
wird noch absurder, wenn die gewalttätige Person anschließend auf freien
Fuß belassen wird. Diese Realität zeigt Deutschlands Hilflosigkeit.
Leidtragende sind nicht nur der Rechtsstaat, die in Deutschland lebenden
Menschen, sondern insbesondere meine Kolleginnen und Kollegen, die
diesen anhaltenden Wahnsinn ausbaden müssen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur