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Parteienforscher: AfD-Chaos könnte der FDP nutzen

Archivmeldung vom 02.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Freie Demokratische Partei (Eigenbezeichnung: Freie Demokraten, kurz: FDP)
Freie Demokratische Partei (Eigenbezeichnung: Freie Demokraten, kurz: FDP)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Einschätzung von Parteienforschern könnte das gegenwärtige Chaos bei der Alternative für Deutschland (AfD) der FDP Wähler zutreiben. "Von der Dauerkrise der AfD profitiert vor allem die FDP, weil die AfD von bürgerlichen, wirtschaftsliberalen Wählern immer weniger als Alternative angesehen wird", sagte der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer dem "Handelsblatt".

Auch der Bremer Parteienforscher Lothar Probst "würde eher auf FDP tippen", wie er dem "Handelsblatt" sagte. "Die Union, gefangen in einer Großen Koalition, dürfte für wirtschaftsliberale AfD-Wähler eher unattraktiv sein."

Probst schätzt zudem, dass die FDP-Führung um Parteichef Christian Lindner abtrünnigen AfD-Wählern und –Mitgliedern entgegenkommen werde. "Die Chance wird sich Lindner nicht nehmen lassen." Niedermayer hält nach der Absage des für Juni geplanten Delegierten-Parteitags eine weitere Destabilisierung der AfD für wahrscheinlich, wenn es dem Vorstand nicht bald gelinge, den Mitgliedern einen tragfähigen personellen und inhaltlichen Kompromissvorschlag zu machen. "Dazu stehen die Chancen aber nicht gerade gut."

Noch deutlicher fällt die Prognose des Hallenser Politologen Everhard Holtmann aus. "In jedem Fall wird sich der derzeitige Zustand parteiinterner Zerrissenheit und des ungeklärten Führungsstreits weiter verlängern", sagte Holtmann dem "Handelsblatt".

Die negativen öffentlichen Auswirkungen zeigten sich bereits jetzt: Im letzten ARD-"Deutschlandtrend" sei die AfD auf bundesweit fünf Prozent zurückgefallen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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