Erfurts OB Bausewein zur Aufnahme des Machtkampfes in der Thüringen-SPD bereit
Archivmeldung vom 12.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErfurts SPD-Oberbürgermeister Andreas Bausewein ist bereit zur Aufnahme des innerparteilichen Machtkampfes, den SPD-Landeschef Christoph Matschie nach dem Basistreffen vom Sonnabend in Erfurt ausgerufen hat.
Bausewein, Befürworter einer rot-rot-grünen Landesregierung, sagte gegenüber der Leipziger Volkszeitung: "Ich habe keine Angst vor diesem Machtkampf." Es müsse in seiner Partei endgültig Schluss sein mit der Basta-Politik à la Gerhard Schröder, meinte Bausewein. Wenn Matschie sein Streben nach einem Zusammenführen der Partei als Machtkampf bezeichne, dann habe er demokratischen Meinungsstreit nicht verstanden, so Bausewein. Matschie ist Wortführer eines schwarz-roten Bündnisses. "Das ist doch keine Demokratie, wenn alle, die ein bisschen anderer Meinung sind, aus der Partei herausgedrängt werden sollen", kritisierte Erfurts Stadtoberhaupt. Bausewein bestätigte im übrigen, dass er in der Endphase der Koalitionssondierungen von Matschie angesprochen worden sei, ob er als Ministerpräsidentenkandidat für eine rot-rot-grüne Landesregierung zur Verfügung stünde. Die von ihm erbetene Bedenkzeit von einem Tag habe Matschie akzeptiert, sich aber entgegen der Verabredung nicht mehr gemeldet, sondern das Aus für rot-rot-grün eingeleitet. Bausewein widersprach der Annahme aus Matschies Umfeld, wonach er von Linkspartei-Spitzenkandidaten Bodo Ramelow als denkbarer Ministerpräsidentenkandidat angefragt worden sei.
Quelle: Leipziger Volkszeitung