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Berliner Bürgermeister Buschkowsky: "Der Islam gehört zu Deutschland? Der Satz ist so was von falsch!"

Archivmeldung vom 11.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Buschkowsky auf dem Kongress christlicher Führungskräfte im Januar 2013.
Buschkowsky auf dem Kongress christlicher Führungskräfte im Januar 2013.

Foto: Christliches Medienmagazin pro
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky, geht mit der deutschen Integrationspolitik scharf ins Gericht. In einem Interview mit dem Magazin stern kritisiert er vor allem den von Ex-Bundespräsident Christian Wulff geprägten Satz "Der Islam gehört zu Deutschland", den auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich wiederholt hat. "Der Satz ist so was von falsch", sagt Buschkowsky dem stern.

"Wenn der Satz einen Beitrag zur Entstehung der Werteordnung in unserem Land testieren soll, dann ist er Blödsinn. Der Beitrag des Islam zu Reformation, Aufklärung und zum Humanismus ist mir nicht präsent", erklärt Buschkowsky, der jetzt sein Amt als Bezirksbürgermeister nach 14 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgibt.

Buschkowsky bedauert, dass sich Merkel Wulffs Aussage zu eigen gemacht hat. "Dieser Satz war so schön beerdigt. Gras darüber gewachsen", sagt er dem stern. "Wie heißt es in dem Sprichwort: Irgendwann kommt ein großes Höckertier und frisst das Gras wieder ab. Diesmal kam kein großes Höckertier, es kam unser aller Mutti. Und meinte, sie müsse ihn als Notärztin reanimieren."

Integration erschöpfe sich nicht in Multikulti-Politik, deren Vorstellungen nach Buschkowskys Ansicht romantisch geprägt waren: "Viele Kulturen prallen aufeinander, und aus jeder bricht sich nur Gutes Bahn." Das sei Blödsinn. "Wo wir Menschen sind, da löst sich überhaupt kein Problem von selbst. Integration, das Verschmelzen unterschiedlicher Lebensarten und Zivilisationsgrade bedeuten harte Arbeit, auch Tränen."

Auch der Begriff Willkommenskultur "ist wieder so aus dem 'Wir haben uns alle lieb'-Tuschkasten", so Buschkowsky. "Wir sollten Flüchtlinge lieber vernünftig unterbringen, als das Tragen von T-Shirts zur politischen Aktion zu erhöhen."

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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