CDU-Wirtschaftsflügel hält Regelung für Einzelhandel für willkürlich und warnt vor Hamsterkäufen
Archivmeldung vom 30.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer CDU-Wirtschaftsrat kritisiert die neuen Corona-Regeln für den Einzelhandel massiv. Wolfgang Steiger sagte: "Schon jetzt gibt es eine unschöne Situation in den Innenstädten. Die neue Quadratmeter-Regelung von bisher einem Kunden pro 10 Quadratmeter Verkaufsfläche auf 20 Quadratmeter ist perfekt dazu geeignet, Warteschlangen vor Supermärkten oder Kaufhäusern zu erzeugen, die das Ansteckungspotential weiter beflügeln könnten."
"Nicht zu unterschätzen ist zudem die psychologische Wirkung von Schlangen vor Supermärkten, die das ungewünschte Potential haben, neue Hamsterkäufe auszulösen", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Seit dem November-Teil-Shutdown stelle der Einzelhandel einen weiteren deutlichen Rückgang von Kundenzahlen und Umsatz fest - und das im entscheidenden Weihnachtsgeschäft, betonte Steiger. Die Verschärfung auf 20 Quadratmeter sei eine wirtschaftlich gefährliche Maßnahme, die für manche Händler nun existenzvernichtend sein könnte. "Nicht ohne Grund ruft der Einzelhandel nach staatlicher Unterstützung", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrats. "Wie willkürlich diese Regelung ist, wird auch mit Blick auf andere Bereiche deutlich: Soll demnächst in allen Linienbussen passend zur Grundfläche auch nur noch jeweils ein Fahrgast befördert werden und in jedem Klassenzimmer nur noch zwei Schüler sitzen?"
Steiger fuhr fort, es gebe keine Erkenntnisse, dass der stationäre Einzelhandel per se - zumal mit Abstandsregeln in den Läden und bei eingehaltener Maskenpflicht - eine relevante Plattform für die Verbreitung des Virus sei. Dennoch treibe man die Kunden mit den Regelungen in den Onlinehandel, wenn in Geschäften nicht mal mehr die Hälfte der Kunden pro Laden erlaubt sei. "Die Mehrwertsteuersenkung bis Jahresende sollte eigentlich dem Einzelhandel in den Innenstädten und Mittelständlern eine Chance geben - gerade auch im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Sie wird so verpuffen. Fest steht: Man muss morgen weniger über staatliche Hilfen für den Einzelhandel reden, wenn man es heute vermeidet, ihm weitere Lasten aufzuerlegen", sagte Steiger weiter.
Quelle: Rheinische Post (ots)