Habeck will Wehretat-Steigerung mit Schulden finanzieren
Grünenkanzlerkandidat Robert Habeck will die von ihm geforderte Steigerung des Verteidigungsetats zunächst nur mit neuen Krediten finanzieren. Das zusätzliche Geld für die Bundeswehr solle "natürlich nicht aus dem laufenden Haushalt und nicht durch Kürzungen beim Bürgergeld" kommen, sagte Habeck dem "Spiegel".
Auch Steuererhöhungen kommen für ihn derzeit nicht infrage: "In einer
Wirtschaftskrise wäre das dumm." Stattdessen plädiert Habeck für die
Aufnahme neuer Schulden. Die Mehrausgaben könnten "nur kreditfinanziert
oder, sagen wir, vorfinanziert werden". Es gehe darum, kurzfristig die
Mittel zu mobilisieren, um die Sicherheitsfähigkeit Deutschlands
wiederherzustellen.
Habeck hatte im "Spiegel" die Erhöhung des
Wehretats auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung angeregt. Derzeit gibt
der Bund rund zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die
Verteidigung aus, allerdings ist hier das 100 Milliarden Euro umfassende
"Sondervermögen" eingerechnet, das voraussichtlich Ende 2027
aufgebraucht sein wird. Der reguläre Verteidigungshaushalt umfasst 50
Milliarden Euro. 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung entsprächen etwa
140 Milliarden Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur