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Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2018 um 2,3 % niedriger als im Vorjahr

Archivmeldung vom 20.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des dritten Quartals 2018 mit 1 929,8 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2017 um 2,3 % beziehungsweise 45,0 Milliarden Euro.

Gegenüber dem zweiten Quartal 2018 verringerte sich der Schuldenstand um 0,2 % beziehungsweise 4,8 Milliarden Euro. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich. Alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts haben Schulden abgebaut. Die Verschuldung des Bundes sank gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2017 um 17,1 Milliarden Euro beziehungsweise 1,4 % auf 1 226,3 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine aufgenommenen Kassenkredite um 5,4 Milliarden Euro (-22,4 %), seine Kredite um 5,7 Milliarden Euro (-11,8 %) und seine Wertpapierschulden um 6,1 Milliarden Euro (-0,5 %) abbauen.

Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals 2018 mit 572,0 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Rückgang um 3,4 % beziehungsweise 20,3 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Bis auf Hamburg und Schleswig-Holstein haben alle Bundesländer ihre Schulden verringert. Für Hamburg betrug der Anstieg 2,5 % und für Schleswig-Holstein 5,4 %. In beiden Ländern waren Schuldenaufnahmen im Zusammenhang mit dem Komplex um die HSH Nordbank ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung. Den höchsten Rückgang hatte Sachsen mit -13,9 %, gefolgt von Baden-Württemberg (-12,5 %) und Bayern (-11,4 %).

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,5 % (-7,6 Milliarden Euro) auf 131,1 Milliarden Euro. Die Gemeinden und Gemeindeverbände aller Länder konnten ihre Schuldenstände reduzieren. Starke Rückgänge der Schuldenstände gab es in Mecklenburg-Vorpommern (-9,4 %) und Sachsen (-8,9 %). Besonders groß war der Rückgang in Hessen (-21,0 %). Hier ist zu berücksichtigen, dass die HESSENKASSE Kassenkredite von 144 hessischen Kommunen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro übernommen hat, die nicht mehr in der Schuldenstatistik nachgewiesen werden. Die HESSENKASSE ist ein Programm zur Entschuldung hessischer Kommunen von Kassenkrediten und zur Förderung kommunaler Investitionen. Partner der HESSENKASSE ist die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank). Kreditinstitute sind nicht Teil der amtlichen Schuldenstatistik. Ohne diese Übernahme wäre der Schuldenstand in Hessen nur um 0,4 % gesunken.

Die Sozialversicherung war zum Ende des dritten Quartals 2018 mit 403 Millionen Euro verschuldet. Dies waren 7,3 % beziehungsweise 32 Millionen Euro weniger als am Ende des dritten Quartals 2017.

Methodische Hinweise

Die in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen.

Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften des Landes (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das dritte Quartal 2017 in Höhe von 1 024,5 Millionen Euro und für das dritte Quartal 2018 in Höhe von 1 045,0 Millionen Euro).

Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2017 der jährlichen Schuldenstatistik mit 399 Millionen Euro fortgeschrieben.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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