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LKA Niedersachsen prüft Ausstiegsprogramm für Clanmitglieder

Archivmeldung vom 22.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Unter der Lupe: App analyisiert Textnachrichten.
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Bild: Tim Reckmann, pixelio.de

Niedersachsens LKA-Präsident Friedo de Vries hat davor gewarnt, Angehörige von Familienclans pauschal zu kriminalisieren. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte de Vries: "Nur ein Teil der Mitglieder geht kriminellen Machenschaften nach. Der andere Teil verhält sich durchaus gesetzestreu und geht geregelter Arbeit nach."

Die Behörden müssten Wege finden, diesen Personen aus den Clanstrukturen herauszuhelfen. "Wir überprüfen derzeit, ob Aussteigerprogramme für Clan-Angehörige Sinn machen", sagte de Vries. Ähnliche Angebote gibt es bereits im Bereich Rechtsextremismus. Der LKA-Chef schränkte allerdings ein: "Aus einer bestimmten Szene ist es natürlich deutlich leichter auszusteigen als aus einer Familie."

Darüber hinaus kündigte de Vries ein hartes Vorgehen des Staates gegen Clanstrukturen im Land an. "Es hat sich vielleicht in manchen Regionen ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber den Clans breitgemacht, sowohl bei der Bevölkerung als auch bei einzelnen Behörden. Dieses Gefühl wollen wir durchbrechen, insbesondere durch Präsenz." Schon kleinste Ordnungsverstöße wie Parken in der zweiten Reihe sollen nicht hingenommen werden. De Vries sieht bereits erste Erfolge: Im vergangenen Jahr sei die Zahl sogenannter Einsatzlagen nach vorläufigen Erhebungen zurückgegangen. Dabei handelt es sich um tumultartige Situationen, häufig ausgelöst durch Nichtigkeiten, denen sich Polizisten gegenübersehen. De Vries: "Das können wir durchaus als Erfolg unserer Strategie werten: keine Toleranz gegenüber Grenzüberschreitungen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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