Muslimischer Koordinierungsrat ruft Muslime in Deutschland zur Teilnahme an Bundestagswahl auf
Archivmeldung vom 22.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat die rund 1,5 Millionen in Deutschland stimmberechtigten Muslime dazu aufgerufen, an der Bundestagswahl an diesem Sonntag teilzunehmen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Mazyek.
Mzyek weiter: "Gerade in Anbetracht des zunehmenden Einflusses rechtspopulistischer und rechtsradikaler Parteien, die durch Hetze und Ressentiments gegenüber Minderheiten in Deutschland auf Stimmenfang gehen, ist jeder gefragt, sich gegen eine Abkehr von den Grundwerten unserer Demokratie zu wenden". Der Zentralrat der Muslime (ZMD), dessen Vorstandsvorsitzender Mazyek ist, hatte seinen Mitgliedsgemeinden darüber hinaus eine Musterpredigt für das Freitagsgebet in Deutsch und anderen Sprachen zur Verfügung gestellt.
"Das Recht zu wählen ist eine Bürgerpflicht", heißt es darin, und weiter: "Dies gilt umso mehr, wenn wir uns vor Augen halten, dass es Millionen von Menschen weltweit entweder verwehrt ist, frei zu wählen, oder die sich ein solches Mitbestimmungsrecht erkämpfen mussten bzw. immer noch müssen. Wie viele von den in Deutschland lebenden Muslimen stammen aus Ländern, in denen sie keine faire Chance hatten, um politisch mitzubestimmen?" Mazyek wies darauf hin, dass die muslimische Gemeinschaft in Deutschland in besonderer Weise von der bevorstehenden Wahl betroffen sei, weil die AfD und andere rechte und extreme Parteien Islam- und Fremdenfeindlichkeit schürten.
"Wir sagen unmissverständlich, dass die Wahlbeteiligung für uns eine gesellschaftliche Pflicht ist", und "wer nicht wählt, hat andere für sich wählen lassen, und im Zweifel das Falsche", erklärte Mazyek. Dem Koordinierungsrat der Muslime gehören die vier größten islamischen Verbände in Deutschland an, neben dem ZMD die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IR).
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)