Politikberater sieht neue Dynamik im Rennen um CDU-Vorsitz
Archivmeldung vom 19.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Politikberater und Publizist Michael Spreng ist der Ansicht, dass Norbert Röttgen mit seiner Kandidatur für den CDU-Vorsitz Bewegung in den Bewerbungsprozess gebracht hat. Die anderen potenziellen Kandidaten müssten sich nun erklären, sagte Spreng der "Passauer Neuen Presse".
Röttgens Erfolgschancen stuft er allerdings als äußerst gering ein: "Norbert Röttgen ist ein Außenseiter. Er hat gegen den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet keinerlei Chancen", so der Politikberater weiter. Die Chancen gegen den Vizepräsidenten des CDU-Wirtschaftsrates, Friedrich Merz, seien immerhin "etwas größer". Röttgens Kandidatur werte er als "eine Rückmeldung in die erste Reihe der CDU für die Zeit nach Merkel", sagte Spreng.
Laschet dagegen kokettiere und ziere sich. Dadurch habe er ein Vakuum in seinem Landesverband geschaffen. "Laschet muss endlich für Klarheit sorgen. Die Zeit des Zauderns ist nach der Kandidatur von Röttgen vorbei", so der Publizist. Als das "Grundproblem in der CDU" sieht er die Tatsache, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bis zur nächsten Bundestagswahl im Amt bleiben will. "Alle Beteiligten erkennen, dass Kanzleramt und Parteivorsitz in eine Hand gehören. Dieser Erkenntnis soll aber bis Ende 2021 nicht gefolgt werden. Das Gegeneinander und Nebeneinander wird damit weitergehen", sagte Spreng der "Passauer Neuen Presse". Auch bei einer Teamlösung an der Parteispitze gäbe es den Dualismus Kanzleramt Parteiführung. Viel hänge davon ab, wer am Ende Parteivorsitzender wird. "Herr Merz und Frau Merkel wären völlig unverträglich. Laschet oder Röttgen könnten sich vermutlich mit Merkel arrangieren", so der Politikberater.
Quelle: dts Nachrichtenagentur