Mehrheit sieht Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsministerin skeptisch
Archivmeldung vom 02.08.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAm 24. Juli wurde Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) als neue Bundesverteidigungsministerin vereidigt. Knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) halten sie für keine gute Besetzung. 16 Prozent halten sie für eine gute Besetzung.
Damit stößt
Kramp-Karrenbauer auf mehr Skepsis in der Bevölkerung als ihre
Vorgängerin Ursula von der Leyen (CDU) bei ihrer Vereidigung. Von der
Leyen hielten im Dezember 2013 40 Prozent für eine gute Besetzung, 43
Prozent sahen in ihr keine gute Besetzung.
Schaut man bei der neuen Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer
auf die Parteianhänger, wird deutlich, dass knapp die Hälfte der
Unions-Anhänger (49 Prozent) in ihr keine gute Besetzung sieht. 38
Prozent der Unions-Anhänger halten sie dagegen für eine gute
Besetzung. Bei den Grünen sehen 17 Prozent in ihr eine gute
Besetzung, bei den Linken sind es 11 Prozent, bei der SPD ebenfalls
11 Prozent, bei der FDP 10 Prozent und bei der AfD 2 Prozent der
Anhänger.
Für keine gute Besetzung halten sie 59 Prozent der Anhänger der Grünen. 73 Prozent der Linken-, 75 Prozent der SPD-, 81 Prozent der FDP-Anhänger halten sie ebenfalls für keine gute Besetzung. 82 Prozent der AfD-Anhänger halten Kramp-Karrenbauer für keine gute Besetzung. Kramp-Karrenbauer erinnerte zu Beginn ihrer Amtszeit daran, dass Deutschland dem Ziel der NATO, die Militärausgaben bis 2024 in Richtung 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, eine klare Zusage gegeben habe. Das würde eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben bedeuten. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) spricht sich dafür aus, dass Deutschland diesen Beschluss umsetzt und die Verteidigungsausgaben entsprechend erhöht. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als noch im April 2019. Derzeit lehnen 46 Prozent der Befragten eine Erhöhung ab (-7).
Bei den Parteianhängern sprechen sich vor allem Anhänger der FDP (66
Prozent), der Union (61 Prozent) und der AfD (55 Prozent) für eine
Erhöhung aus. Bei den SPD-Anhängern und bei den Anhängern der Grünen
ist jeweils eine knappe Mehrheit von 52 Prozent gegen eine Erhöhung.
Bei den Anhängern der Linken lehnt eine deutliche Mehrheit von 87
Prozent der Befragten eine Erhöhung ab.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
- Fallzahl: 1.003 Befragte, Sonntagsfrage: 1.503 Befragte
- Erhebungszeitraum: 29.07.2019 bis 30.07.2019; Sonntagsfrage:
29.07.2019 bis 31.07.2019
- Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
- Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
Annegret Kramp-Karrenbauer ist seit letzter Woche neue
Verteidigungsministerin. Ist Ihrer Meinung nach Annegret
Kramp-Karrenbauer eine gute Besetzung als Verteidigungsministerin
oder keine gute Besetzung? Wenn Sie Annegret Kramp-Karrenbauer nicht
kennen, sagen Sie mir das bitte.
Die Mitgliedsländer des Verteidigungsbündnisses NATO haben gemeinsam
beschlossen, 2 Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsprodukts für
Verteidigung auszugeben. Für Deutschland bedeutet dies, die
Verteidigungsausgaben annähernd zu verdoppeln. Soll Deutschland
diesen Beschluss umsetzen und die Verteidigungsausgaben entsprechend
erhöhen oder lehnen Sie das ab?
Quelle: ARD Das Erste (ots)