Ampel will irreguläre Migration mit weiteren Maßnahmen begrenzen
Archivmeldung vom 10.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem geplatzten Migrationsgipfel zwischen Union und Ampel weitere Maßnahmen zur Begrenzung von irregulärer Migration angekündigt. "Wir wollen, dass Personen, für deren Asylverfahren ein anderer EU-Staat zuständig ist, dorthin zurückgewiesen werden", sagte Faeser im Anschluss an das Treffen im Bundesinnenministerium.
Die Ampel lege den Fokus nun darauf, dass diejenigen, die an den
deutschen Landgrenzen ankommen, aber bereits durch andere Länder gereist
sein und dort einen Asylantrag gestellt hätten, in Zukunft "grenznah
untergebracht" würden, um sie später auch "schnell" wieder zurückweisen
zu können. Mit diesen Maßnahmen wolle man die Lücke schließen, die
entsteht, bis die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS)
in Kraft getreten sei.
"Wird ein Asylgesuch gestellt, dann prüft
die Bundespolizei, ob ein anderer Mitgliedsstaat für das Asylverfahren
zuständig ist. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge leitet dann
ein beschleunigtes Dublin-Verfahren ein", so Faeser weiter. Anschließend
wolle man auf "hoher politischer Ebene" auf die europäischen Partner
zugehen, damit von dort schneller die Zustimmung zur jeweiligen
Rückübernahme erfolge.
Gleichzeitig müsse man verhindern, dass
diese Personen untertauchen, indem sie in Haft oder "andere
Einrichtungen mit strikten Auflagen" kommen. Von allen an den Prozessen
beteiligten Institutionen werde dafür eine 24/7-Verfügbarkeit erwartet.
"Darüber werden wir mit den Ländern nun sprechen", so Faeser. Nach
Abschluss dieses Schnellverfahrens solle dann die Bundespolizei die
Zurückweisung an den zuständigen Mitgliedsstaat vor.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte: "Für uns ist sehr, sehr klar, der Status quo kann so nicht weitergehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur