FDP und Grüne geben sich nach Bundestagswahl als Königsmacher
Archivmeldung vom 27.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der Bundestagswahl beanspruchen FDP und Grüne überraschend deutlich den Anspruch als Königsmacher. Es sei sinnvoll, "dass Grüne und FDP zuerst miteinander sprechen, um dann all das, was danach kommt, zu strukturieren", sagte FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend in der sogenannten "Elefantenrunde" bei ARD und ZDF.
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock signalisierte in der Sendung Zustimmung. Die bisherige Logik, dass ein Wahlgewinner mögliche Koalitionspartner "anrufe", sei "nicht gut", so Baerbock. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF sind eine Ampel-Koalition und eine Jamaika-Koalition die realistischen Optionen. FDP und Grüne könnten sich demnach darauf verständigen, ob sie mit der Union oder der SPD eine Regierung bilden. Auch eine Deutschland-Koalition, also Union, SPD und FDP, ist möglich, CDU/CSU wären dann aber wohl Junior-Partner. Einen "sehr klaren Auftrag" zu einer Regierungsbildung unter seier Führung konstatierte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz am Abend.
Er wolle am liebsten mit den Grünen koalieren, aber es werde einen dritten Partner brauchen und dies werde sich "in kurzer Zeit klären", so Scholz bei ARD und ZDF. Auch Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet betonte, er stehe "bereit", eine neue Regierung zu bilden. Laut Hochrechnungen der beiden Sender kommt die SPD im Mittel auf 25,7 Prozent und ist damit laut beiden Sendern stärkste Kraft, was die ARD-Prognose von 18 Uhr noch nicht zeigte. CDU/CSU sind mit 24,5 Prozent aber nun über einen Prozentpunkt dahinter - das schlechteste Ergebnis, das die Union jemals bei einer Bundestagswahl eingefahren hat. Es folgen die Grünen mit im Mittel 14,0 Prozent, die FDP mit 11,7 Prozent, die AfD mit durchschnittlich 10,8 Prozent. Die Linke muss mit 5,0 Prozent laut beiden Hochrechnungen um den Einzug in den Bundestag zittern, sofern nicht ausreichend Direktmandate errungen werden. Die Sonstigen kommen im Durchschnitt auf 8,4 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur