Union kritisiert Wasserstoff-Pläne
Archivmeldung vom 23.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der Einreichung des Antrags zum Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes durch die Fernleitungsnetzbetreiber warnt die Union vor einer ungerechten Versorgungslage.
"Es droht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Die einen bekommen Wasserstoff
und damit Perspektive, die anderen bleiben vor der Tür und werden
abgehängt", sagte der Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für
Klimaschutz und Energie, Andreas Jung, am Dienstag. Es klafften "große
weiße Flecke" etwa in Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern. "Starken
Wirtschaftsregionen wird damit der Boden unter den Füßen weggezogen."
Der
CDU-Politiker bezeichnete die Pläne als "herben Tiefschlag". Statt
Fortschritt für eine bessere Anbindung gebe es nicht einmal Klarheit für
den Bau aller vorgesehenen Leitungen. Er nahm Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck (Grüne) in die Pflicht. "Blumige Ankündigungen reichen
nicht mehr: Mit weißer Salbe schließt man keine weißen Flecken", so
Jung. "Eine gerechte Wasserstoff-Versorgung ohne Schieflage zwischen
Nord-Süd und West-Ost ist seine politische Verantwortung als
Bundeswirtschaftsminister."
Es sei auch noch Zeit, die Lücken zu
schließen, fügte Jung hinzu. Das müsse in der jetzt beginnenden
Konsultation gelingen. Habeck sage, die regionale Ausgewogenheit werde
durch die "Anbindung aller Bundesländer" erreicht - das gehe aber an der
Realität dezentraler Flächenländer mit starken Zentren überall im Land
vorbei. "Da reicht nicht eine Anbindung, es braucht flächendeckende
Anbindung", so der CDU-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur