Mansour fordert bestimmtes Auftreten des Staates bei Islamkonferenz
Archivmeldung vom 20.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Psychologe und Autor Ahmad Mansour fordert ein bestimmteres Auftreten des Staates in der Deutschen Islamkonferenz. "Der Staat muss bei diesem Dialog selbstbewusst und selbstsicher auftreten, Forderungen stellen und demokratische Bemühungen fördern", schreibt Mansour in einem Gastbeitrag für die "Welt" (Online-Ausgabe). Wer außerhalb der Rechtsstaatlichkeit agiere, disqualifiziere sich selbst und dürfe kein Partner werden.
Die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler warnte vor einem Islam, der Politik betreibe. "Natürlich darf und soll sogar ein deutscher Islam sich auch politisch positionieren, wie es christliche Kirchen auch tun - er darf aber keine Politik betreiben", schreibt die CDU-Politikerin. "Denn wichtiger als dass eine Religion nicht national definiert werden darf, ist, dass eine Religion nicht politisch gesteuert wird." Reyhan Sahin, als Rapperin Lady Bitch Ray bekannt, forderte einen Islam der Vielfalt: "Ein deutscher Islam sollte voller Diversität und Vielfalt sein: eine friedliche Zusammenkunft von Vertreter*innen unterschiedlicher Konfessionen: sunnitische, schiitische und alevitische."
Er sollte kritische Anmerkungen und Sichtweisen zulassen und Minderheiten innerhalb des Islam akzeptieren. "Dieser deutsche Islam versteckt sich nicht hinter muslimischen Verbänden und Organisationen, die patriarchalisch, antisemitisch und teilweise parteipolitisch strukturiert sind und islamistische Sichtweisen als den allgemeingültigen Islam vorgeben wollen." Das Innenministerium will die Deutsche Islamkonferenz reformieren und die Dominanz konservativer Verbände beenden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur