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Gewerkschaften fordern Konsequenzen aus "alarmierender" Studie zu Altersarmut

Archivmeldung vom 12.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rente: Für die meisten soviel das sie gerade nicht verhungern.
Rente: Für die meisten soviel das sie gerade nicht verhungern.

Bild: ESISC / Prnewswire

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zu den Gefahren von Altersarmut als "alarmierend" bezeichnet. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Auf die wachsende Altersarmut trotz positiver Arbeitsmarktentwicklung kann es nur eine Antwort geben: Ein stabiles Rentenniveau in Kombination mit Instrumenten des Solidarausgleichs."

Buntenbach forderte, wer lange Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt habe, müsse sich darauf verlassen können, eine Rente zu bekommen, die über der Grundsicherung liege - auch bei niedrigem Erwerbseinkommen. "Dafür muss unsere Gesellschaft bereit sein, die Alten und Erwerbsgeminderten weiter am Wohlstand und wirtschaftlichen Wachstum teilhaben zu lassen." Die Einschätzung, dies gehe vor allem zulasten der Jüngeren, kritisierte Buntenbach als falsch. Nach ihren Worten geht es jetzt gerade darum, die Kosten gerecht zu verteilen, etwa "durch moderat steigende Beitragssätze der aktiv im Erwerbsleben Stehenden, die zur Hälfte vom Arbeitgeber bezahlt werden". Die Gewerkschafterin plädierte außerdem dafür, große Vermögen und multinationale Konzerne für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe über Steuern mit in die Verantwortung zu nehmen.

Selbst bei weiter positiver Konjunktur könnte der Anteil der von Armut bedrohten Rentner bis 2039 von aktuell 16,8 auf 21,6 Prozent wachsen, wie aus Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Besonders betroffen sind demnach Geringqualifizierte, Alleinstehende sowie Menschen mit längerer Arbeitslosigkeit.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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