Haßelmann mahnt Merz zu Festhalten an Klima-Reformen

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die Grünen sehen in der geplanten Grundgesetzreform einen Erfolg für den Klimaschutz. "Wir haben als Grüne die Regierungspläne von Union und SPD maßgeblich verändert", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann am Sonntag der "Süddeutschen Zeitung".
"Die Einigung bedeutet, dass Klimaschutz nicht zur Nebensache degradiert
wird." Die Grünen fordern von der künftigen schwarz-roten
Regierungskoalition unter dem möglichen Kanzler Friedrich Merz (CDU) nun
auch ein Festhalten an bestehenden Reformplänen. "Wir erwarten, dass
notwendige Reformen der letzten Jahre nicht rückabgewickelt werden", so
Haßelmann. "Sie müssen weiter gehen." Im Wahlkampf hatte Merz
angekündigt, Vorhaben wie das Heizungsgesetz zurückzunehmen.
Harte
Kritik üben die Grünen an der Blockadepolitik von Union und FDP zu
einer Reform der Schuldenbremse vor der Bundestagswahl. "An der
Oppositionsarbeit von CDU und CSU wollen wir uns ganz sicher kein
Beispiel nehmen", sagte Haßelmann. "Alle wussten, dass eine Reform der
Schuldenbremse und Investitionen dringend nötig sind." Die Union habe
sich dennoch verweigert. "Das war falsch und bitter." Eine solche
Haltung schade der "parlamentarischen Demokratie und vergiftet den
Diskurs im Land", sagte Haßelmann, die die Fraktion zusammen mit
Katharina Dröge führt.
Parteichef Felix Banaszak will den
Klimakurs der Grünen nun offensiver als bislang zum Thema machen.
"Zwischen Union und SPD bildet sich eine anti-ökologische
Kein-Plan-Koalition", warnte er. Für die Grünen sei es "auch eine
Chance, die in Ampel-Zeiten brüchig gewordene Verbindung und emotionale
Nähe zur Klima- und Umweltbewegung wieder zu vertiefen". Es gehe nicht
darum, einfach "linker" zu werden - das in Teilen sicherlich auch -,
sondern vor allem: "grüner". Seine Partei müsse "Angriffslust und
Debattenfreude" beweisen, "aber auch Humor". Eine Partei, die ihre Werte
lebe und auch bei Gegenwind offen zu ihnen stehe, "kann Menschen auch
für sich begeistern".
Quelle: dts Nachrichtenagentur