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BAMF tolerierte Risiken im Asyl-Aktensystem

Archivmeldung vom 11.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de

Obwohl dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Risiken im Asyl-Aktensystem bekannt waren, unterließ es die Behördenleitung, diese grundlegend zu analysieren und zu beheben. Umfassende Nachbesserungen des Systems Maris (Migrations-Asyl-Reintegrationssystem)wurden erst nach einer Kontrolle und Überprüfung durch die Bundesdatenschutzbeauftragte angestoßen, wie Recherchen der "Welt" und "Nürnberger Nachrichten" zeigen.

Die Datenschutzbehörde erklärte auf Nachfrage, dass eine entsprechende Kontrolle, die im März 2017 startete, nicht durch das BAMF oder das übergeordnete Bundesinnenministerium, sondern von den Datenschützern selbst initiiert worden sei. Der BAMF-Leitung sowie dem Bundesinnenministerium waren allerdings bereits vor dem Einschreiten der Datenschützer Risiken bekannt. Das zeigt ein Bericht von Frank-Jürgen Weise aus dem Januar 2017. Zu diesem Zeitpunkt war Weise Beauftragter der Bundesregierung fürs Integrierte Flüchtlingsmanagement. In dem Schreiben heißt es: "Ein hohes Risiko stellte im Oktober 2015 das zentrale IT-System des BAMF für den Asylprozess (Maris) dar." Deutliche Kritik an Maris übte zuletzt auch die Innenrevision im Zusammenhang mit den Vorwürfen rund um die BAMF-Außenstelle in Bremen. Nach Angaben der Prüfer können rund die Hälfte aller BAMF-Mitarbeiter Asylakten weitreichend "umprotokollieren".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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