Merkel soll im Afghanistan-Untersuchungsausschuss aussagen
Altbundeskanzlerin Angela Merkel, eigentlich gerade auf Werbetour für ihr neues Buch, soll als Zeugin im Afghanistan-Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen. Eine öffentliche Zeugenbefragung wurde für den 5. Dezember angesetzt.
Neben Merkel soll auch ihr einstiger Chef des Bundeskanzleramtes Helge
Braun (beide CDU) als Zeuge erscheinen. Wegen "Platzmangel" und des wohl
erwarteten großen Interesses wird eine Übertragung in einen anderen
Sitzungssaal eingerichtet, wie aus einer Mitteilung vom Montag
hervorging.
Der im Juli 2022 eingesetzte Untersuchungsausschuss
befasst sich unter dem Vorsitz von Ralf Stegner (SPD) mit den
Geschehnissen im Zusammenhang mit dem Abzug der Bundeswehr aus
Afghanistan und der Evakuierung des deutschen Personals, der Ortskräfte
und anderer betroffener Personen. Betrachtet wird der Zeitraum vom 29.
Februar 2020 - dem Abschluss des sogenannten Doha-Abkommens zwischen der
US-Regierung unter Ex-Präsident Donald Trump und Vertretern der Taliban
- bis zum Ende des Mandats zur militärischen Evakuierung aus
Afghanistan am 30. September 2021.
Der Ausschuss hat den Auftrag,
sich ein Gesamtbild zu den Erkenntnissen, dem Entscheidungsverhalten
und dem Handeln der Bundesregierung einschließlich involvierter
Bundesbehörden und Nachrichtendienste zu verschaffen, inklusive des
Zusammenwirkens zwischen deutschen und ausländischen Akteuren. Ebenfalls
aufgeklärt werden soll, inwiefern die Bundesregierung auf die Umsetzung
des Doha-Abkommens und die Gestaltung des Truppenabzugs durch die USA
Einfluss genommen hat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur