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Lehrerverband warnt vor Verstaatlichung der Erziehung

Archivmeldung vom 19.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, warnt vor einer Verstaatlichung der Erziehung. "Der Ausbau von Ganztagsschulen darf nicht dazu führen, dass Eltern bei jeglichen Erziehungs- und Betreuungsaufgaben denken: Dafür haben wir ja den Staat", sagte Kraus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.). Wer seine Kinder abends "ohne Konflikte, ohne Hausaufgaben, nur noch zum Kuscheln" abholen wolle, mache es sich zu bequem.

Es sei auch nicht erwiesen, dass Ganztagsschulen Halbtagsschulen überlegen seien. "Dafür gibt es keinen einzigen Pisa-Beweis", sagte Kraus. Der Deutsche Kinderschutzbund fordert dagegen den Ausbau von Ganztagsschulen. "Gute Ganztagsschulen fördern die Entwicklung der Kinder", sagte Geschäftsführerin Paula Honkanen-Schoberth der F.A.S. "Die Lernfächer sollten dabei über den Tag verteilt sein, dazwischen sollte es Schwerpunkte wie Kunst, Kochen, Bewegung oder das Erlernen von sozialen Fähigkeiten geben." Außerdem müsse es genug Ruheräume geben. So hätten Schulen "die Chance, zum Lebensort zu werden".

Auch Union und SPD sind sich vor den Koalitionsverhandlungen einig, dass Deutschland mehr Ganztagsschulen brauche.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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