Gauck: Herzog "stieß immer wieder Türen für neues Denken auf"
Archivmeldung vom 24.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttBundespräsident Joachim Gauck hat den verstorbenen Altbundespräsidenten Roman Herzog am Dienstag beim Staatsakt in Berlin gewürdigt: Herzog "stieß in seinen Reden immer wieder Türen für neues Denken auf. Er konnte dabei sehr deutlich werden und ungewöhnlich klare Worte finden", sagte Gauck laut vorab veröffentlichtem Redetext im Berliner Dom. Herzog habe "unermüdlich für Innovationen und Reformen, wo er sie für notwendig hielt", geworben.
"Roman Herzog hat aber nicht nur geredet und appelliert. Er hat auch einiges ins Leben gerufen, das weit über seine Amtszeit bis heute Bestand hat." Als Beispiele nannte Gauck die Idee und Einrichtung eines Deutschen Zukunftspreises des Bundespräsidenten und die Öffnung seines Amtssitzes für Gespräche und Diskussionsforen aller Art. Herzog sei zu einem Vorbild für viele Menschen geworden.
"Wir verneigen uns vor einem Bundespräsidenten, dessen Vermächtnis in Wort und Tat ein Schatz für unser Land ist; er selber war ein Geschenk für unser Land. Wir verneigen uns vor Roman Herzog in großer Dankbarkeit und tiefer Zuneigung", sagte Gauck zum Abschluss seiner Rede.
Beim Staatsakt in Berlin traten neben Gauck auch EU-Ratspräsident Donald Tusk, der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle, und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als Redner auf. Zuvor fand ein Trauergottesdienst im Berliner Dom statt. Herzog war am 10. Januar im Alter von 82 Jahren gestorben.
Er war von 1994 bis 1999 der siebte Bundespräsident Deutschlands. Zuvor war er von 1978 bis 1980 Kultus-, von 1980 bis 1983 Innenminister des Landes Baden-Württemberg und von 1983 bis 1994 Richter am Bundesverfassungsgericht, ab 1987 dessen Präsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur