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Verteidigungsminister de Maizière will Bedeutung der Reservisten in der Bundeswehr stärken

Archivmeldung vom 18.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Thomas de Maizière Bild: bundesregierung.de
Thomas de Maizière Bild: bundesregierung.de

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) will mit der Bundeswehrreform die Rolle der Reservisten stärken. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte de Maizière: "Die Reservisten werden eine noch wichtigere Aufgabe als bisher bekommen. Sie dienen erstens der Aufwuchsfähigkeit: Wenn Not am Mann ist, sollen sie helfen. Zum Beispiel bei einer Flut die Hilfsmaßnahmen unterstützen."

Nach den Plänen des Ministers "sollen die Reservisten Hauptträger der zivil-militärischen Zusammenarbeit sein. Reservisten, die jetzt im Bereich der Feuerwehr arbeiten, sollen zum Beispiel künftig systematisch an den Schnittstellen Katastrophenschutz eingesetzt zum werden. Umgekehrt möchte ich künftig Experten von Feuerwehr und Rotem Kreuz gezielt als Reservisten gewinnen."

De Maizière weiter: "Drittens sollen die Reservisten viel stärker als bisher Teil der Nachwuchsgewinnung für die Bundeswehr sein. Sie sollen auf Werbeveranstaltungen auftreten, sollen in ihrem beruflichen Umfeld werben."

Tapferkeit und Kameradschaft sind für Soldaten zentrale Tugenden

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hält Tapferkeit und Kameradschaft für die zentralen Tugenden des modernen Soldaten. Im Interview mit "Bild am Sonntag" sagte der CDU-Politiker: "Ein guter Soldat kann professionell seinen Panzer fahren, sein Flugzeug fliegen, am Sonar eines U-Bootes Signale empfangen. Natürlich muss er auch schießen können. Darüber hinaus muss er aber auch ein guter Kamerad sein. Er muss mit daran denken, was der andere macht und kann. Er muss sich als Teil des Ganzen fühlen."

De Maizière sagte weiter: "Schließlich muss der Soldat tapfer sein und notfalls sein eigenes Leben einsetzen." Nach den Worten des Verteidigungsministers gebe es auch bei der Bundeswehr Helden, er selber aber verwende den Begriff sparsam, da er sich schnell abnutze: "Die Bezeichnung als "Held" ist ja auch eine Last für einen lebenden Menschen. Ein aktiver Politiker, der den Friedensnobelpreis bekommt, trägt ebenfalls eine Last. Es ist besser, jemanden nach einer abgeschlossenen Lebensleistung als Helden zu bezeichnen." De Maizière glaubt nicht, "dass Stauffenberg den Begriff Held für sich in Anspruch genommen hätte. Wovon wir sprechen ist Tapferkeit.".

Der Verteidigungsminister berichtete, dass sein Vater, als Offizier im Oberkommando des Heeres einst Tür an Tür mit dem Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg zusammengearbeitet habe. Zum Zeitpunkt des Attentats am 20. Juli 1944 sei dieser aber nicht mehr in Berlin gewesen. "Er hat mir oft gesagt, er hätte nicht gewusst, ob er bei dem Attentat mitgemacht hätte, wenn er zu diesem Zeitpunkt noch Zimmer an Zimmer mit Stauffenberg gesessen hätte, obwohl er mit den Gedanken der Verschwörer sympathisierte. Mit dieser Frage haben sich nach 1945 viele gequält."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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