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Altmaier stellt sich gegen verschärfte Frauenquote

Archivmeldung vom 07.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de

In der Bundesregierung bahnt sich offener Streit über die geplante Ausweitung der gesetzlichen Frauenquote für Unternehmen an. Das zeigt eine schriftliche Einschätzung zu dem Gesetzesvorhaben von Familienministerin Franziska Giffey (SPD), die das Bundeswirtschaftsministerium an die anderen Ministerien verschickt hat und über welche die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lehnt Giffeys Gesetzentwurf zur verschärften Frauenquote demnach strikt ab und droht mit einem Einspruch im Rahmen der Ressortabstimmung für einen Kabinettsbeschluss. Das fünfseitige Papier des Wirtschaftsministeriums listet mehrere Punkte auf, in denen der Gesetzentwurf einschlägige Vereinbarungen der Großen Koalition verletze. "Diese Punkte sind nicht umzusetzen", heißt es in dem Papier.

Auch wegen der Belastung der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie "sollte die Bundesregierung nur im Koalitionsvertrag festgelegte gesetzliche Änderungen vornehmen und auf andere verzichten". Giffeys Entwurf sieht unter anderem vor, neben der 2015 eingeführten Frauenquote für Aufsichtsräte großer Aktiengesellschaften nun auch für Unternehmensvorstände feste Vorgaben zu machen. Außerdem soll die 30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte auf deutlich mehr Unternehmen ausgeweitet werden.

Das Wirtschaftsministerium beruft sich zum einen darauf, dass solche Regelungen nicht Gegenstand des Koalitionsvertrages seien. Außerdem erinnert es an die jüngsten Vereinbarungen des Koalitionsausschusses zur Coronakrise, die auch ein "Belastungsmoratorium" für die Wirtschaft vorsähen. Die Parteispitzen von Union und SPD hatten am 22. April beschlossen, wegen der Krise "Belastungen für Beschäftigte und Unternehmen durch Gesetze und andere Regelungen möglichst zu vermeiden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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