Wagenknecht sieht sich als Impfgegnerin diffamiert
Archivmeldung vom 03.11.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht sieht sich in der Diskussion um Corona-Impfungen auch durch Kritiker in der eigenen Partei diffamiert. Wagenknecht sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Es sind immer die gleichen Leute, die mich schon seit Jahren bekämpfen und jetzt versuchen, mich öffentlich als Impfgegnerin zu diffamieren. Das ist völlig absurd."
Die frühere Fraktionschefin hatte in der Talksendung "Anne Will" gesagt, sie lasse sich nicht gegen das Coronavirus impfen, weil sie kein Vertrauen in die bislang zugelassenen Impfstoffe habe. Daraufhin waren auch etliche Linkenpolitiker auf Distanz gegangen.
Im Kern, so Wagenknecht gegenüber der NOZ, "geht es bei diesen Empörungsritualen kaum um das jeweilige Thema, sondern in erster Linie darum, mich anzugreifen und öffentlich in ein schlechtes Licht zu setzen". Es sei Parteiposition der Linken, dass sie eine Impfpflicht ablehnen und kostenlose Tests fordern. "Nichts anderes habe ich vertreten."
Wagenknecht betonte, sie habe auch nicht gegen die Impfung geworben. "Ich habe mich dagegen gewandt, dass Ungeimpfte moralisch geächtet und finanziell erpresst werden und jetzt als Sündenbock für die Versäumnisse der Politik herhalten sollen." Im Übrigen habe sie Älteren und Risikogruppen ausdrücklich geraten, sich impfen zu lassen.
Sie stehe dem Impfen nicht skeptisch gegenüber, so fügte Wagenknecht hinzu, "aber ich habe Bedenken angesichts völlig neuartiger genetischer Impfstoffe, deren Langzeitfolgen aktuell niemand kennt". Die frühere Fraktionsvorsitzende zeigte sich zugleich überzeugt, dass es die Impfquote deutlich erhöhen würde, wenn die besten der weltweit millionenfach eingesetzten Totimpfstoffe auch in der EU zugelassen würden. "Außerdem müssen Tests dringend wieder kostenlos werden. In sensiblen Bereichen wie Pflegeheimen sollten alle Besucher getestet werden." Booster-Impfungen seien für sehr alte und immungeschwächte Menschen sicher sinnvoll. "Aber ehe wir die halbe Bevölkerung boostern, sollten wir individuell Antikörpertests durchführen, um festzustellen, wer das überhaupt braucht."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)