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Klimagipfel: Umwelthilfe pocht auf ausreichende Klimafinanzierung

Freigeschaltet am 08.11.2024 um 07:29 durch Mary Smith
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Deutsche Umwelthilfe e.V.

Vor Beginn der 29. Weltklimakonferenz (COP) im aserbaidschanischen Baku fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von der Bundesregierung, Zweifel bezüglich der Höhe der deutschen Klimafinanzierung und des zukünftigen klimapolitischen Kurses auszuräumen.

"Die zentrale Frage des Klimagipfels in Baku lautet, wie es mit der Finanzierung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in den ärmsten Ländern der Welt weitergeht", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Freitag. "Deutschland muss zu den von Bundeskanzler Scholz persönlich gemachten Zusagen zur Klimafinanzierung stehen und seiner Verantwortung auch zukünftig gerecht werden."

Die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen insbesondere in Ländern des globalen Südens ab 2026 wird ein wichtiger Fokus der diesjährigen COP sein. Die EU habe die Verantwortung, hier mit gutem Beispiel voranzugehen, erklärte die Deutsche Umwelthilfe. Der Kreis der Geberländer müsse künftig jedoch auch China und die Golfstaaten einschließen, um die Beiträge zur internationalen Klimafinanzierung auf mehr Schultern zu verteilen.

"Die Wahl von Trump bedeutet auch für die globalen Klimaschutzbemühungen einen Schock", erläuterte Müller-Kraenner. "Vom Weltklimagipfel in Baku muss deswegen das klare Signal ausgehen, dass die Weltgemeinschaft auch ohne die USA bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranschreitet. Die Klimakrise macht keine Pause und die globale Klimadiplomatie muss deswegen weitergehen."

Mit Aserbaidschan hat die Klimakonferenz erneut einen Gastgeber, der in großem Maßstab fossile Energien exportiert. Der staatliche Öl- und Gaskonzern plant, die Förderung von Erdgas im nächsten Jahrzehnt um ein Drittel zu steigern. Vor diesem Hintergrund fordert die Umwelthilfe, die bei der Klimakonferenz im letzten Jahr beschlossene Abkehr von fossilen Energien zu bekräftigen.

Neben der Reduktion von CO2-Emissionen müssen die Staaten auch dafür sorgen, dass weniger Methan emittiert wird, um das Pariser Klimaziel einzuhalten. Das Klimagas ist über 20 Jahre betrachtet mehr als 80-mal so schädlich wie CO2 und für mindestens ein Drittel der bisherigen Erderhitzung verantwortlich. Mit dem 2021 verkündeten "Global Methane Pledge" versprechen mittlerweile 158 Staaten - auch Deutschland - eine Reduktion der Methan-Emissionen um 30 Prozent bis 2030. Dennoch steigen die globalen Methan-Emissionen auch fünf Jahre vor dem Zieljahr noch immer.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte die deutsche Delegation auf, während der COP als 'Global Methane Champion' konkrete Maßnahmen und Vereinbarungen zur Methanreduktion zwischen Importeuren wie Deutschland und Herkunftsländern fossiler Energien zu verhandeln. "Um einen fairen Beitrag zur Erreichung des Global Methane Pledge zu leisten, darf sich die Bundesregierung nicht allein auf der EU-Methanverordnung ausruhen. Denn hier werden große Teile der schädlichen Methan-Emissionen nicht angegangen", so Resch.

Er bemängelte, dass die Regierung für die Emissionen aus der Landwirtschaft entgegen den Versprechungen aus dem jetzt überholten Koalitionsvertrag kein Konzept vorgelegt habe. "Unabhängig von der Tagespolitik ist und bleibt Methan ein zentraler Treiber der Klimakrise. Deswegen fordern wir von der internationalen Staatengemeinschaft, Deutschland und der EU, auf der Klimakonferenz endlich das Ruder bei weiterhin steigenden Methanemissionen herumzureißen", sagte Resch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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