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Schavan fordert Konsequenzen aus Missbrauchsskandalen

Archivmeldung vom 15.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)

Bild: CFalk / pixelio.de

Die ehemalige Bildungsministerin und frühere deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl in Rom, Annette Schavan, hat mit Blick auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche Konsequenzen gefordert. "Es geht jetzt nicht nur um die Vergangenheit", sagte Schavan der "Rheinischen Post".

Schavan weiter: "Es geht auch um die Konsequenzen für die Zukunft der Kirche in einer Zeit, in der das Christentum gefragt ist und weltweit ein hoher Bedarf an Religion und Spiritualität besteht." Nötig sei der Wille zu wirklicher Veränderung. "Es braucht endlich eine kirchliche Verwaltungsgerichtsbarkeit und Zeichen, dass wir Christen und unsere Kirche eine Idee für die Zukunft einer so zerbrechlichen Welt haben, wie wir es gerade erleben", ergänzte Schavan.

Über lange Zeit sei das Wohl der Kirche wichtiger gewesen als das Schicksal der Betroffenen, kritisierte Schavan. "Darin liegt eine zentrale Ursache für viele Entscheidungen, die getroffen wurden. Nun muss ein Wechsel der Perspektive gelingen." Für konkrete Schritte sei eine "deutliche Intensivierung der Gespräche mit Rom" notwendig, sagte die ehemalige Bundesforschungsministerin (CDU). "Die Kommunikation zwischen Rom und Deutschland ist, so scheint mir, momentan ziemlich schlecht." Schavan war von 1995 bis 2005 Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg; von 2005 bis 2014 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2005 bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Von diesem Amt trat sie nach der Aberkennung ihres Doktorgrads zurück. Anschließend war sie von 2014 für vier Jahre deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl in Rom.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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