SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert weist Kritik an Berlin nach Silvester-Attacken zurück
Archivmeldung vom 04.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithSPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat die Berlin-Kritik des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und von CDU-Chef Friedrich Merz scharf zurückgewiesen. "Mich wundert es schon sehr, wie ausgerechnet Herr Söder mit Blick auf die innere Sicherheit immer wieder die Backen aufbläst, während sich bei ihm zu Hause die Probleme türmen", sagte Kühnert am Mittwoch der "Berliner Morgenpost". "Der bayerische Ministerpräsident verantwortet nach offiziellen Behördenangaben Deutschlands größtes Biotop für bewaffnete Reichsbürger. Er sollte aufhören, durch wildes Fingerzeigen in alle Himmelsrichtungen von eigenen Versäumnissen abzulenken", so Kühnert, der Berliner ist, weiter.
"Franziska Giffey braucht sich gewiss nicht von CDU und CSU belehren lassen, wie man eine Metropole regiert", sagte nun Kühnert im Gegenzug. "Während NRW und Bayern 2022 tief in den Krisenstrudel geraten sind, konnte Berlin unter Franziska Giffey in zentralen Bereichen seine positive Entwicklung fortsetzen." In der Bundeshauptstadt wachse die Wirtschaft, sinke die Arbeitslosigkeit und die Betreuungsquote der Kleinsten sei auf Rekordniveau. "In Düsseldorf und München ging es zuletzt bergab", sagte der SPD-Generalsekretär weiter der "Berliner Morgenpost".
Giffey wisse, dass man eine vielfältige Millionenstadt nur zusammenhalten kann, wenn soziale Fehlentwicklungen ohne Ressentiments angegangen würden. "Bierzeltrhetorik löst auf der Sonnenallee kein einziges Problem", so Kühnert. Die Berliner könnten am besten beurteilen, was in der Stadt gut laufe und was nicht. "Um die Probleme unserer Stadt zu besprechen, stehen uns fast vier Millionen Berliner Schnauzen zur Verfügung", sagte Kühnert. "Wir Berliner schimpfen nämlich immer noch am ehrlichsten über unsere Stadt, weil wir es gut mit ihr meinen. Von konservativen Politikern aus der ,Rasen-bitte-nicht-betreten'-Fraktion brauchen wir dabei sicherlich keine Hilfe."
Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots)