Verbesserte Beziehungen zwischen China und Japan sind unerlässlich
Archivmeldung vom 27.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn seiner heute veröffentlichten jährlichen Friedensvorlage forderte Daisaku Ikeda, Präsident der SGI (Soka Gakkai International), verbesserte Beziehungen zwischen China und Japan. Ausserdem forderte er eine Gipfelkonferenz aller Staaten, die derzeit an den Sechsergesprächen zur atomaren Abrüstung Nordkoreas teilnehmen.
Als einer der ersten Japaner rief Herr Ikeda im Jahr 1968 zur
Normalisierung der sinojapanischen Beziehungen auf. Seine Botschaft,
dass verbesserte Beziehungen zwischen China und Japan den Schlüssel
zum Frieden in Asien darstellen, wurde seitdem vielfach wiederholt
und es fanden Treffen mit hochrangigen chinesischen
Führungspersönlichkeiten statt, die sich der gleichen Vision
verschrieben haben. Herr Ikeda drängt nun auf eine Erneuerung der
Bemühungen zum Aufbau einer Freundschaft zwischen den beiden
asiatischen Nachbarn. Dies erfordert ernsthafte, langfristig
angelegte politische Bemühungen. Gleichzeitig betont Herr Ikeda, dass
durch Kultur- und Bildungsaustauschprogramme zwischen den Menschen,
insbesondere bei der Jugend, bei Schülern und Studenten, Bindungen
aufgebaut werden können, die über Änderungen auf der politischen
Ebene hinausgehen und diese überdauern.
Zur Entwicklung von Atomwaffen in Nordkorea weist Herr Ikeda auf
die Bedeutung der gemeinsamen Erklärung am Ende der vierten Runde der
Sechsergespräche hin, die im September 2005 veröffentlicht wurde. In
dieser Erklärung verpflichtet sich Nordkorea "jegliche Atomwaffen und
bestehende Nuklearprogramme aufzugeben und bald den Vertrag über die
Nichtweitergabe von Atomwaffen und die Schutzmassnahmen der
Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) wieder einzuhalten".
Und die USA bestätigen, dass "sie keine Atomwaffen auf der
koreanischen Halbinsel stationiert haben und nicht beabsichtigen,
Nordkorea mit atomaren oder konventionellen Waffen anzugreifen oder
in das Land einzumarschieren". Dadurch sind die Ausgangsbedingungen
für den Beginn sinnvoller Verhandlungen gegeben. Eine
Gipfelkonferenz, an der alle sechs Parteien teilnehmen und die
Vereinten Nationen (UN) und die Internationale
Atomenergie-Organisation (IAEA) vertreten sind, und die es sich zur
Aufgabe macht, Hindernisse für substanzielle Fortschritte aus dem Weg
zu räumen, könnte nach Meinung von Herrn Ikeda den Anstoss zu einem
unumkehrbaren Prozess der friedlichen Denuklearisierung der
koreanischen Halbinsel liefern.
Darüber hinaus verlangt Herr Ikeda verstärkte globale
Anstrengungen bei der Aufklärung in Sachen Abrüstung und
Menschenrechte. Er schlägt insbesondere vor, dass die Aufklärung über
die Menschenrechte ein fester Tagesordnungspunkt bei allen Sitzungen
des "UN Human Rights Council" (Menschenrechtsrat der Vereinten
Nationen) sein soll, der bald eingerichtet werden soll. Der Betonung
der "soft power" des menschlichen Bewusstseins durch Herrn Ikeda
liegt der buddhistische Humanismus zugrunde. Er meint dazu: "Die
innere Transformation eines einzigen Individuums kann ähnliche
Veränderungen bei anderen Menschen begünstigen und auslösen... Ich
bin zuversichtlich, dass diese Art menschlicher Antriebskraft das
Potenzial hat, Abrüstungsbemühungen zu beschleunigen und eine globale
Friedenskultur zu voller Blüte zu bringen".
Seit 1983 hat Daisaku Ikeda eine jährliche Friedensvorlage zu
Fragen des Friedens und zum Schutz des menschlichen Lebens verfasst.
Diese Vorlagen werden jeweils am 26. Januar veröffentlicht, zum
Gedenken an die Gründung von SGI im Jahr 1975. SGI ist eine
buddhistische Laienorganisation mit 12 Millionen Mitgliedern in 190
Ländern und Regionen.
Website: http://www.sgi.org
Quelle: Pressemitteilung Soka Gakkai International