Niedersachsen übernimmt sogenannte Kaminrunde der A-Länder
Archivmeldung vom 12.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNiedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird ab sofort die Regierungschefs der sogenannten SPD-geführten-Länder koordinieren. Das berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf eine Bestätigung von Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen.
"Stephan Weil übernimmt von nun an die A-Koordinierung auf der Ebene der
Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der SPD-geführten Länder
mit dem Bundeskanzleramt, der Spitze der Bundespartei und der
SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag", teilte Pörksen auf Anfrage mit.
Weil, der seit 2013 Niedersachsen regiert, löst damit Malu Dreyer ab,
die diese Woche zurückgetretene Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz.
Weil
wird damit Gastgeber der sogenannten Kaminrunden am Vorabend der
Bundesrats-Plenarsitzungen, die etwa einmal im Monat stattfinden. Daran
nehmen neben den Ministerpräsidenten meist Kanzler Scholz,
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil
und Saskia Esken und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert teil. Hier sollen
die letzten strittigen Themen vor Bundesratssitzungen und im Verhältnis
zwischen Bund und Ländern "abgeräumt" werden. "Alle Themen von
überragender politischer Bedeutung" würden künftig "unter der Leitung
des niedersächsischen Ministerpräsidenten in den Donnerstagabendrunden
zukünftig in der Landesvertretung Niedersachsen besprochen", teilte
Pörksen auf "Tagesspiegel"-Anfrage mit.
Pörksen bestätigte, dass
die kontinuierliche Koordinierung und Vorbereitung der A-Länder vor dem
Bundesrat in den Händen von Rheinland-Pfalz bleibe, verantwortet von
Heike Raab (SPD), seit 2015 Bevollmächtigte beim Bund und für Europa und
Medien. Raab ist die dienstälteste Bevollmächtigte. Ein
Auseinanderfallen der beiden Koordinierungsaufgaben sei "eigentlich die
Regel und nicht die Ausnahme", teilte Weils Regierungssprecherin Pörksen
mit: "Auch früher wurde regelmäßig angeknüpft an dem Dienstalter und
der Erfahrung der jeweiligen Protagonisten. In den letzten Jahren lagen
nur ausnahmsweise beide Aufgaben in der Hand eines einzigen Landes."
Quelle: dts Nachrichtenagentur