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RWI-Chef Schmidt warnt: Kein Vollbremsung der Wirtschaft provozieren

Archivmeldung vom 17.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Am Ende kommt die BRD auf das gleiche Ergebnis wie die DDR (Symbolbild)
Am Ende kommt die BRD auf das gleiche Ergebnis wie die DDR (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Christoph Schmidt, der Präsident des Essener Forschungsinstitutes RWI, warnt die Bundesregierung vor einer Vollbremsung der Volkswirtschaft: "Ein behutsames Einbremsen des öffentlichen Lebens ist zur Eindämmung der Zahl an Neuinfizierten zielführend. Dieser Strategie sind jedoch Grenzen gesetzt."

Schmidt weiter: "Eine anhaltende Vollbremsung der Volkswirtschaft könnte zu desaströsen Ergebnissen führen, da sie die Versorgung der Bevölkerung in Frage stellen und die Basis für das künftige Funktionieren der Volkswirtschaft gefährden würde" schreibt Schmidt in einem Papier, das der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.

Außerdem würde es nicht helfen, wenn das Virus in Deutschland zwar "ausgehungert" würde, aber später über andere Länder wieder ins Land getragen würde. "Das Problem ist hochkomplex, da sich das Virus bei Fortsetzung einer strikten Verzögerungsstrategie verändern und sogar noch deutlich gefährlicher werden könnte. Es dürfte daher besser sein, in langsamem Tempo eine ,Durchseuchung' der Bevölkerung zuzulassen."

In dem Papier "Corona-Management im Gesundheitssystem", das er mit dem RWI-Gesundheitsexperten Boris Augurzky verfasst hat, schlägt Schmidt sieben Maßnahmen vor. Dazu gehörten: Die Produktion kritischer Materialien und Geräte solle als Angelegenheit nationaler Sicherheit definiert werden. Das Vergaberecht müsse außer Kraft gesetzt werden. Die Krankenhaus-Bürokratie müsse vollständig ausgesetzt werden. "Die Einhaltung arbeitszeitrechtlicher Vorgaben darf die Versorgung nicht verhindern."

Quelle: Rheinische Post (ots)


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