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Dehoga verlangt mehr Raum für Außengastronomie

Archivmeldung vom 15.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kellnerinnen in Rot: beste Aussicht auf Trinkgeld.Bild: Flickr/Benson
Kellnerinnen in Rot: beste Aussicht auf Trinkgeld.Bild: Flickr/Benson

Das Gaststättengewerbe fordert in der Coronakrise mehr Kulanz von Ordnungsämtern, um verstärkt Außengastronomie zu ermöglichen. "Natürlich würden wir es begrüßen, wenn die Ordnungsämter großzügiger vorgehen würden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, hatte zuvor im NDR angeregt, die Außenflächen vor Cafés und Restaurants und auch Bürgersteige großflächiger für die Bestuhlung zu nutzen, weil die Ansteckungsgefahr mit dem Virus Sars-CoV-2 draußen deutlich geringer sei als in geschlossenen Räumen. Hartges beklagte, dass den Gastronomen bisher kaum Spielräume zur Außenbestuhlung blieben.

"Wie sollen wir einfach Tische und Stühle auf die Bürgersteige stellen und uns ausdehnen, wenn dann eine saftige Strafe vom Ordnungsamt verhängt wird? Außenbereiche werden teilweise nach Zentimetern abgemessen", so die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin. Sie bekräftigte zudem ihre Forderung nach einem Rettungsfonds für die Branche und verwies auf die angespannte wirtschaftliche Lage der Gastronomie in der Coronakrise. "Im Februar waren nur 173 Arbeitnehmer in unserer Branche in Kurzarbeit, am 30. April waren es 1.025.000 – das entspricht mehr als 95 Prozent der Beschäftigten", sagte Hartges. In der Phase der "Wiedereröffnung unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen, also etwa die gebotenen 1,5 Meter Abstand", rechne man "mit Umsatzverlusten von 50 bis 70 Prozent", so die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin weiter.

Bei den Regelungen für die Wiedereröffnung hofft sie auf Nachbesserungen: "Es ist, nett formuliert, eine bunte Verordnungswelt, mit einigen herausfordernden Schmankerln – und das ist nicht gerade fröhlich. Ich hoffe sehr, dass aus diesem Ideenwettbewerb jetzt gelernt wird", sagte Hartges den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Man müsse in den nächsten Wochen schauen, was sich in der Praxis bewährt und was nicht. "Ich erwarte, dass bei der nächsten Wirtschaftsministerkonferenz zumindest der Versuch unternommen wird, einige Nachbesserungen vorzunehmen", so die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin weiter. Sie hob zudem die wichtige Rolle hervor, die die Gastronomen in Deutschland einnähmen: "Wir sind sozusagen das öffentliche Wohnzimmer der Gesellschaft. In den letzten zehn Jahren haben wir 300.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen", sagte Hartges.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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