Wüst gegen Absage an Koalition mit den Grünen im Bund
Archivmeldung vom 28.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hält die kategorische Absage des CSU-Vorsitzenden Markus Söder an eine Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl für falsch.
Wüst sagte in der Sendung "Politikergrillen", die am Samstagvormittag
auf "Welt TV" ausgestrahlt wird: "Ich wäre generell nicht dafür, dass
man jetzt ein Jahr vor der Wahl den Leuten ständig erklärt, was man
alles nicht macht. Demokraten müssen untereinander gesprächsfähig sein
und da muss man schauen, mit wem man am besten die Probleme der Zeit
lösen kann."
Wüst weiter: "Aus der bayerischen Perspektive - man
hat eine andere Regierung - kann man ja die Grünen kritisieren. Das ist
nicht mein Thema. Ich glaube, dass es insgesamt für die Union im Bund
klug wäre, nichts auszuschließen, sondern klar zu sagen, was man will,
was man auch an anderen Parteien kritisiert, was man vielleicht nicht
haben will." Denn am Ende müsse man "ein Wahlergebnis erst mal in Demut
annehmen und dann schauen, was geht, was inhaltlich auch geht." Die
Grundüberzeugungen der Union dürften nicht über Bord geworfen werden.
Der
CDU-Politiker äußerte die Hoffnung, dass die Grünen auf Bundesebene mit
einer neuen Parteiführung pragmatischer und weniger ideologisch werden.
Sie sollten sich dabei ein Beispiel nehmen an den Grünen in den
Ländern. Wüst verwies auf das am Freitag von seinem Land,
Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg in den Bundesrat eingebrachte
Paket zu mehr Konsequenz in der Migrationspolitik und mehr innere
Sicherheit: "Die Grünen im Bund tun sich mit diesen Themen erkennbar
schwer. Es sind oft die Grünen im Bund, die die Dinge, die notwendig
sind und jetzt gemacht werden müssen, nicht wollen." Die Frage, ob die
Grünen aus Sicht der Union koalitionsfähig seien, sollte man laut Wüst
"an Inhalten messen und nicht an einem Bauchgefühl". Die Grünen müssten
in der Lage sein, "die richtigen Antworten zu geben auf die
Herausforderungen bei innerer Sicherheit und bei Migration".
Quelle: dts Nachrichtenagentur