Verkehrsminister gegen weitere Reduzierung von Zugverbindungen
Archivmeldung vom 04.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttTrotz tiefroter Zahlen und deutlich weniger Fahrgästen hat sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gegen eine weitere Reduzierung des Streckenangebots der Bahn ausgesprochen. Scheuer sagte "Bild am Sonntag": "Hier geht Verfügbarkeit vor Wirtschaftlichkeit. Die Deutsche Bahn ist für unser Land ohne Zweifel systemrelevant und Teil der Daseinsvorsorge. Dass dies nicht zum Nulltarif möglich ist, ist allen Beteiligten von Beginn an bewusst."
Die Bahn hat ihr Angebot im Fernverkehr in der Krise bereits um ein Viertel auf jetzt 75 Prozent reduziert. Nach internen Einschätzungen der Bahn würden bei einer weiteren Kappung auf rund 60 Prozent zwei Dutzend Städte in Deutschland nicht mehr von Zügen angefahren werden können. Geht es nach den Arbeitnehmer-Vertretern sollen auch die Bahnchefs einen Sparbeitrag in der Coronakrise leisten. Klaus-Dieter Hommel, Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, verlangt Gehaltskürzungen bei den Top-Managern. Hommel sagte "Bild am Sonntag": "Bevor die Arbeitnehmer der Deutschen Bahn AG die Zeche der Krise zahlen, sind Vorstände, Führungskräfte und Aufsichtsräte aufgefordert, auf einen Teil ihres Einkommens zu verzichten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur