NRW-Handel will rechtssichere Sonntagsöffnung für Automatengeschäfte

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Der Handel in NRW spricht sich dafür aus, landesweit einheitliche Regelungen für automatisierte Verkaufsläden zu schaffen, die auch sonntags geöffnet haben sollen. "Kassenlose, digitale Kleinstsupermärkte können gerade in ländlichen Räumen eine sinnvolle Ergänzung bei der Nahversorgung sein", sagte Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW, der "Rheinischen Post".
Man erlebe immer häufiger, dass Geschäftsinhaber zusätzlich zu ihren
regulären Märkten Container-Verkaufsstellen mit Artikeln des täglichen
Bedarfs nutzten. "Diese Konzepte rechnen sich allerdings nur, wenn sie
auch wirklich 24/7 betrieben werden und nicht sonntags wegen einer
fehlgeleiteten Regulierung schließen müssen."
Erst vor wenigen
Wochen hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster zugunsten eines
Automatenkiosk-Betreibers aus Bonn geurteilt, der sein Geschäft auch
sonntags öffnen wollte. In erster Instanz war ihm das noch untersagt
worden. Damit es grundsätzliche Klarheit gibt, verlangt der Handel eine
entsprechende gesetzliche Regelung. "Da die Genehmigungspraxis recht
unterschiedlich ausfällt, wäre es auch im Sinne der Kommunen, hier
schnell Rechtssicherheit zu bekommen. Das erwarten wir von der
Landesregierung - entweder per Gesetz oder auf dem Erlassweg", so
Achten.
Die FDP-Fraktion im Landtag hat einen eigenen
Gesetzentwurf erarbeitet. Demnach sollen Verkaufsautomaten mit bis zu
120 Quadratmetern, die ausschließlich Produkte des täglichen Bedarfs
anbieten, auch sonntags zugänglich sein dürfen - vollständig
automatisiert, ohne Personaleinsatz.
"Wir möchten überall dort
Versorgung ermöglichen, wo klassische Angebote fehlen - ohne die Ruhe
des Sonntags zu stören", so der kommunalpolitische Sprecher Dirk Wedel.
Alles vom Zutritt bis zur Bezahlung laufe automatisiert. "Wenn niemand
arbeiten muss, spricht nichts gegen moderne Versorgung. Technik, die den
Sonntagsschutz wahrt, darf nicht durch veraltete Regeln blockiert
werden", sagte Dietmar Brockes, wirtschaftspolitischer Sprecher.
Beispiele aus anderen Bundesländern zeigten, dass Automatenshops
funktionierten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur