CDU fürchtet Finanzströme an Hisbollah aus Deutschland
Archivmeldung vom 22.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union im Bundestag fürchtet, dass die Hisbollah weiterhin von Unterstützern aus Deutschland finanziert werden könnte. "Die Hisbollah ist auch im Exil in vielen Ländern Europas gut organisiert, einige ihrer Unterstützer sind in klandestinem Vorgehen geübt", sagte der Christoph de Vries, CDU-Terrorismus- und Geheimdienstpolitiker, dem "Tagesspiegel".
"Angesichts der Lage im Nahen Osten müssen wir auch in Deutschland mit
verstärkten Aktivitäten rechnen." Das gelte auch für die Hamas.
De
Vries forderte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zum Handeln auf.
"Meine Erwartung ist, dass die Innenministerin alle Anstrengungen
unternimmt, um die Finanzierungsströme zur Terrorfinanzierung aus
Deutschland aufzuklären und zu unterbinden", sagte er.
Das
Bundesinnenministerium hat die Hisbollah im März 2020 und die Hamas im
November 2023 mit einem Betätigungsverbot belegt. Verstöße dagegen
ahnden die Behörden nach dem Vereinsgesetz, wenn sie keine konkreten
Straftaten wie etwa Geldwäsche, Terrorakte oder Volksverhetzung
nachweisen können.
Aktuelle Daten für 2024 gibt das
Bundeskriminalamt (BKA) nicht bekannt. Es teilte aber auf Anfrage des
"Tagesspiegels" mit, dass seit dem Verbot der Hisbollah im März 2020 bis
Ende 2023 diesbezüglich 25 Verstöße gegen das Vereinsgesetz registriert
wurden. Dazu kämen Straftaten "im unteren zweistelligen Bereich", unter
anderem Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Unterstützung einer
ausländischen terroristischen Vereinigung.
Seit dem Verbot der
Hamas im vergangenen November wurden laut BKA bis Ende 2023 neun
diesbezügliche Verstöße gegen das Vereinsgesetz gemeldet. Dazu kämen
Straftaten "im mittleren dreistelligen Bereich", auch darunter vor allem
Sachbeschädigungen und Volksverhetzung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur