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Klimaökonom warnt vor kurzfristiger Subvention der Gaspreise

Archivmeldung vom 02.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ottmar Edenhofer (2015)
Ottmar Edenhofer (2015)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Klimaökonom Ottmar Edenhofer warnt davor, die Gaspreise kurzfristig zu subventionieren. "Die Politik hat zu lange gewartet, bis sie die Gaskommission eingesetzt hat", sagte er der "Rheinischen Post".

Seit März sei klar gewesen, dass man es mit einer "existenziellen Energiekrise" zu tun habe und die Entlastungen schnell kommen müssten. Nun werde es eine Überbrückungslösung bis zur geplanten Einführung der Gaspreisbremse am 1. März 2023 geben. Zugleich drang der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung darauf, das Konzept der Gaspreisbremse nicht im Kern zu verändern.

"Die größte Gefahr ist jetzt, dass dieser Vorschlag verwässert wird. Und dass die Öffentlichkeit das gar nicht merkt, weil es scheinbar nur um technische Details geht", so Edenhofer. Die Kommission habe einen Spagat schaffen müssen: einerseits die Einsparanreize erhalten und anderseits Privathaushalte und Industrie entlasten. "Es kommt jetzt nicht nur darauf an, dass die Entlastungen schnell kommen. Wichtig ist, dass die Vorschläge richtig umgesetzt werden", sagte der Klimaökonom. Er warnte vor einem europaweiten Subventionswettlauf der Gaspreise. "Es wäre verheerend, wenn man jetzt auf eine Subventionierung des Gasverbrauchs zurückgreifen würde, auch kurzfristig. Wir leben ja nicht auf einer Insel. Die europäischen Nachbarn verdächtigen uns ohnehin, dass der 200-Milliarden-Doppel-Wumms nur dazu dient, den deutschen Gasverbrauch zu subventionieren und Gas vom Markt wegzukaufen." Man brauche ein koordiniertes europäisches Vorgehen. "Es darf keinen Subventionswettlauf geben, der treibt nur die Preise hoch und verschlimmert das Problem", so der Klimaökonom weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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