Steuerzahlerbund schlägt wegen BER-Finanzlage Alarm
Archivmeldung vom 02.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bund der Steuerzahler schlägt angesichts der angespannten Finanzlage der Betreiber des neuen Hauptstadtflughafens BER Alarm. "Es ist zu befürchten, dass dieser Flughafen im Betrieb niemals schwarze Zahlen erreichen wird und dass der BER ein dauerhaftes Zuschussgeschäft für den Steuerzahler bleibt", sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel dem "Handelsblatt".
Da die Untersuchungsausschüsse in Berlin und Brandenburg zum BER noch laufen, sei "das Desaster in seinem ganzen Ausmaß noch gar nicht bekannt". Holznagel begrüßte Überlegungen, private Investoren an Bord zu holen. "Die Idee hat viel Charme, denn so würden der klammen Flughafengesellschaft Kapital und Know-how zufließen", sagte er.
"Der Frankfurter Flughafen ist auch nicht vollständig in Staatsbesitz und hat viele private Anteilseigner." Der FDP-Wirtschaftspolitiker Michael Theurer hob ebenfalls die Vorteile einer Teilprivatisierung für den BER hervor. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass Bund und die Länder Berlin und Brandenburg dafür die Weichen stellen", sagte der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion dem "Handelsblatt". Für eine Teilprivatisierung hegt auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, Sympathien. "Man sollte öffentlich-private Partnerschaften auch beim Flughafen BER nicht per se verteufeln", sagte er dem "Handelsblatt". Oberste Priorität müsse ein "erfolgreicher Betrieb" des Flughafens sein sowie eine "hohe Wettbewerbsfähigkeit" im Vergleich zu den Airports München und Frankfurt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur