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Ströbele: Unabhängige Forscher sollen sich mit der Geschichte des BND bis heute beschäftigen

Archivmeldung vom 27.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Geheimdienstexperte der Grünen und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Christian Ströbele, hat "ein unabhängiges Forschungsteam zur Aufarbeitung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes von Beginn seiner Arbeit mit der ,Organisation Gehlen' bis zur heutigen Zeit mit der Spitzelaffäre" gefordert.

Die "Organisationen Gehlen", mit dem Wehrmachts-Generalmajor Reinhard Gehlen an der Spitze, war vom US-Besatzungsregime 1946 zur Abwehr kommunistischer Infiltration im Westen gegründet worden, bot auch manchen NS-Funktionsträgern Unterschlupf und ging 1956 im Bundesnachrichtendienst auf.

Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) äußerte Ströbele "die Überzeugung, dass dabei teilweise fürchterliche Sachen ans Tageslicht kämen". Zugleich meinte Ströbele, anders als früher fordere er heute nicht mehr die Abschaffung des Geheimdienstes: "Ich möchte aber den Geheimdiensten durch sehr viel mehr Transparenz weit gehend das Geheime nehmen." Im Übrigen halte er die Fähigkeiten des BND in Sachen Aufklärung für "ziemlich überschätzt", sagte Ströbele. "Ich halte es da ganz mit Helmut Kohl." Von dem Altkanzler heißt es, dieser habe in seiner Regierungszeit darauf verwiesen, dass in bestimmten Zeitungen, beispielsweise in der Neuen Züricher Zeitung, viele Informationen schon früher nachzulesen seien, die der BND dann später als Geheimdiensterkenntnisse an die Politik gemeldet habe.

Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung

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