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Schirdewan für überparteiliche Kommission zur Vier-Tage-Woche

Archivmeldung vom 25.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martin Schirdewan  (2019)
Martin Schirdewan (2019)

Foto: Ferran Cornellà
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Debatte um die Einführung einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich hat sich der Vorsitzende der Linkspartei, Martin Schirdewan, für die Einrichtung einer überparteilichen Expertenkommission ausgesprochen. "Die Einsetzung dieser Expertenkommission kann ein erster Schritt hin zu einer modernen und menschenzentrierten Arbeitswelt sein", sagte Schirdewan dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben) nach dem Scheitern der zweiten Tarifverhandlungsrunde in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie.

In den Verhandlungen fordert die IG Metall bundesweit die Einführung der Vier-Tage-Woche für Stahlarbeiter. Schirdewan schlug vor, ein Beratungsgremium aus einer Auswahl an Fachleuten verschiedener Disziplinen zusammenzustellen, das dann die wissenschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Aspekte der Vier-Tage-Woche diskutieren und Empfehlungen für deren Umsetzung geben könne. "Die Politik darf sich bei der Frage nicht weiter wegducken und muss jetzt ein ernsthaftes Diskussionsformat anbieten, aufgrund dessen sich Arbeitergeber und Gewerkschaften auf eine dringend notwendige Arbeitszeitverkürzung einigen können", so Schirdewan. Eine solche gesellschaftliche Debatte wäre auch ein wichtiges Zeichen gegen den steigenden Demokratieverdruss und das Gefühl, wenig Mitbestimmung zu haben. 

Aus Sicht der Linken spricht für eine Vier-Tage-Woche unter anderem, dass Arbeitnehmer so mehr Zeit für die Familie erhielten, was auch der Geschlechtergerechtigkeit zugute käme, wie e s in einem Thesenpapier der Partei heißt. Auch gesundheitlich sollen Arbeitgeber von der Vier-Tage-Woche profitieren, wie etwa eine Studie der Techniker Krankenkasse belege. Andere Studien zeigten, dass auch Unternehmen von der Vier-Tage-Woche profitieren, weil dadurch die Produktivität steige und sie für jüngere Arbeitnehmer attraktiver werden. "In Anbetracht der sich wandelnden Arbeitswelt und der zunehmenden Notwendigkeit, innovative Lösungen gegen zunehmende Arbeitszeitverdichtung zu finden, wäre die Einführung einer Vier-Tage-Woche eine zukunftsweisende Maßnahme", sagte Schirdewan. "Außerdem benötigen wir Ideen für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftssystems." 

Neben der IG Metall setzt sich derzeit auch der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in den Tarifverhandlungen mit der Produzentenallianz in Berlin für die Vier-Tage-Woche ein. In einem Pilotprojekt können sich derzeit zudem Unternehmen bei der Beratungsfirma Intraprenör bewerben, die ihnen dann dabei hilft, das Modell im eigenen Betrieb umzusetzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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